Zieht ein Welpe ein, hat ein guter Züchter ihn schon gut auf sein zukünftiges Leben vorbereitet. Jetzt ist es am neuen Besitzer, die Sozialisierung fortzuführen. So wird die Basis für das ganze spätere Leben des Hundes gelegt. Auch die Beißhemmung muss von Anfang an trainiert werden. Außerdem werden in den ersten Wochen im neuen Zuhause auch die Grundlagen für die Erziehung des Hundes gelegt.
Phasen der Welpenentwicklung
Welpen lernen vom ersten Tag ihres Lebens an. Genau genommen sogar schon vorher, denn die Prägung beginnt bereits im Mutterleib. Geht es der Mutterhündin gut, ist sie entspannt und hat in der Trächtigkeit überwiegend positive Erlebnisse, prägt das auch die Welpen1. Danach machen die Welpen in ihrer Entwicklung drei typische Phasen durch1:
Vegetative Phase (1. bis 14. Tag): In dieser Zeit können die Welpen weder sehen noch hören. Es geht jetzt vor allem um das Trinken bei der Mutter. Der Such- und Saugreflex ist angeboren. Genauso ist auch die Fähigkeit, nach der Mutter zu rufen, von Anfang an vorhanden. Schon in dieser Phase sind Berührungen und Körperkontakt sehr wichtig. Gute Züchter sorgen dafür, dass Geruch und Gefühl von menschlichen Händen bereits jetzt positiv verknüpft werden.
Übergangsphase (ca. 2. bis 3. Lebenswoche): Die Augen der Welpen öffnen sich. Einige Tage darauf setzt auch das Gehör ein. Ab jetzt werden die kleinen Hunde immer mobiler und üben viele Dinge, die sie für später brauchen. Laufen, Bellen, Wedeln, Hecheln und die Umgebung mit dem Maul zu erkunden werden jetzt erstmals ausprobiert, was die Welpen anfangs viel Mühe kostet.
Sozialisationsphase (bis ca. 14. Lebenswoche): Ungefähr ab der dritten Lebenswoche nehmen die Welpen ihr Umfeld bewusst wahr und erhöhen nach und nach ihren Erkundungsradius immer weiter. In dieser Zeit wird der Grundstein für soziale Bindungen gelegt. Hunde, die in dieser Lebensphase keine Menschenkontakte haben, bleiben für immer scheuer und vorsichtiger bei Menschen. Der Züchter sorgt bis zum Auszug der Welpen dafür, dass sie viel Neues und verschiedene Reize kennenlernen: Geräusche, Vorgänge im Haushalt, hochgehoben zu werden, Besucher, verschiedene Untergründe, erste Ausflüge und die Kommunikation mit erwachsenen Hunden (auch Hunde außerhalb des eigenen Rudels).
Zieht der Welpe (meist im Alter von acht bis zehn Wochen) zu seinen neuen Besitzern, sollte die Sozialisierung dort fortgeführt werden.
Sozialisierung des Welpen
Viele verstehen nun unter dem Sozialisieren eines Welpen, dass das Hundekind möglichst viel in den ersten Wochen kennenlernen soll. Das ist aber eigentlich nicht richtig. Zu viele, zu stressige Eindrücke können sogar das Gegenteil bewirken. Für die Sozialisation bei Welpen gilt deshalb vor allem:
- Der Welpe soll verschiedene Menschen, Hunde und (bei Bedarf) andere Tiere kennenlernen. Dabei sind positive Erfahrungen wichtig. Qualität geht immer vor Quantität. Einen aufwändigen Plan, wie ihn manche Neuhundebesitzer machen, braucht man dazu nicht. Lässt man den kleinen Hund am ganz normalen Alltag teilhaben, lernt er nach und nach alles kennen, was er braucht.
- Auch verschiedene Böden, Untergründe in der Natur (Steine, Wiesen, Kies, Wasser), Treppen, Brücken und Bodenbeläge sollte der Welpe in dieser Zeit kennenlernen, damit er später kein Problem damit hat.
- Besucher bekommen und andere Menschen besuchen ist ebenfalls ein wichtiger Punkt bei der Sozialisation. Dabei sollte der Fokus auf Ruhe und Gelassenheit liegen. Ist Besuch immer mit wildem Spiel, Streicheln und Aufregung verbunden, erzeugt man eine Erwartungshaltung, die zu Bellen, Hochspringen und Stress führen kann.
- Hundebegegnungen sollten entspannt ablaufen. Für das Erlernen der Kommunikation unter Hunden sind besonders gut souveräne, erwachsene Hunde geeignet, die der Welpe am besten regelmäßig trifft.
- Autofahren, der Gang durch Menschenmengen, Restaurantbesuche und alles, was man sowieso regelmäßig macht und wo der Hund später dabei sein soll, sollten geübt werden. Das kann der Welpe aber nur mit einer gelassenen Stimmung verknüpfen, wenn man nicht übertreibt. Lieber zunächst alles nur kurz oder mit größerem Abstand anschauen. Einen Schritt weiter gehen kann man dann, wenn der Welpe dabei entspannt und fröhlich wirkt, nicht aufgedreht, ängstlich oder überfordert.
- Jeder Welpe benötigt Zeit zum Verarbeiten neuer Eindrücke. Einige sehr reizempfängliche Rassen (zum Beispiel Hütehunde wie der Australian Shepherd oder Border Collie) jedoch besonders stark. Nach Beschäftigung sollte immer Ruhe folgen. Und nach einem anstrengenden Tag im Anschluss ein entspannter Ruhetag.
- Wichtigster Punkt: Vertrauen und Bindung aufbauen. Jetzt in der wichtigen Sozialisierungsphase sollte man dem Welpen zeigen, dass auf seinen Besitzer immer Verlass ist und dass das Zusammensein mit ihm Spaß macht. So wird er später auch völlig neue und ungewohnte Situationen gelassen mit seinem Herrchen oder Frauchen gemeinsam meistern.
Braucht man eine Welpenstunde zur Sozialisation?
Viele Hundebesitzer gehen in eine Welpenstunde (oft auch Welpengruppe oder Welpenspielstunde genannt), die von Hundevereinen oder Hundeschulen angeboten wird. Das hat viele Vorteile: Zum einen lernt das Hundekind zur Sozialisation viele verschiedene Hunde und Rassen, aber auch unterschiedliche Menschen kennen. Zum anderen kann der Welpe dort mit gleichaltrigen Hunden spielen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man andere Menschen kennenlernt, die ebenfalls Welpen haben. Daraus ergeben sich oft Bekanntschaften, die dem Welpen regelmäßig das Spiel mit anderen Welpen ermöglichen. Gut ist, wenn bei den Welpengruppen hin und wieder auch erwachsene Hunde dabei sind. Denn von ihnen kann ein Welpe die Feinheiten der Hundesprache am besten lernen.
Allerdings kann eine Welpenspielstunde auch Nachteile haben. Und zwar immer dann, wenn sie schlecht geführt ist. Ein Zeichen für ungünstige Welpengruppen ist es, wenn introvertierte, ängstliche Welpen ohne Kontrolle zusammen mit wilden, ruppige Welpen „spielen“ sollen (was oft eher Raufen oder Mobben ist). Der Fokus einer guten Welpengruppe liegt darauf, die Körpersprache der Hunde zu lesen und zu erkennen, wann man ein Spiel besser abbricht. Aber auch, was man laufen lassen kann und wo man nicht eingreifen muss. Denn der Welpe soll auch lernen, auf Konflikte angemessen zu reagieren.
Beißhemmung bei Welpen trainieren
Es gibt ruhigere und wildere Welpen. Außerdem gibt es Rassen, die als Welpe eher ruppiger sind als andere. Gemeinsam haben alle, dass der junge Hund seine Welt mit dem Maul entdeckt. Dazu gehört nicht nur, dass er vieles in den Mund nimmt und – vor allem im Zahnwechsel – ein hohes Kaubedürfnis hat. Auch gespielt wird mit dem Maul. Da der Welpe bisher den ganzen Tag seine Wurfgeschwister zum Spielen um sich hatte, ist er vor allem die Spielweise von Hunden gewohnt. Dabei wird mit dem Maul gespielt und auch beherzt zugebissen.
Deshalb muss der Welpe nun lernen, dass Menschenhaut empfindlicher ist. Je früher man das dem Welpen beibringt, desto weniger schmerzhafte Erfahrungen muss man mit den nadelspitzen Welpenzähnen machen.
Tipps zum Erlernen der Beißhemmung bei Welpen
- Zuerst einmal: Es ist völlig normal, dass Welpen beißen. Viele Besitzer sind beunruhigt, wenn der erwartete knuffige und süße Welpe so zubeißt, dass es manchmal sogar bluten kann. Dieses Verhalten zeigt jedoch jeder Welpe – manche mehr, manche weniger.
- Beißt der Welpe in die Haut oder Kleidung, sollte man das Spiel immer sofort abbrechen. Bei manchen Welpen kann man relativ einfach die Beißhemmung umlenken oder ein Alternativverhalten nutzen. Wenn man dem zuschnappenden Welpen die Hand entzieht, bietet man ein Kauseil oder ein anderes Spielzeug an. Beißt der Welpe statt in die Hand in das Spielzeug, kann man loben und das Spiel kann weitergehen. Bei etwas älteren Junghunden, mit denen man schon einige Zeit trainiert hat, kann man auch ein Kommando, das der Hund besonders gern ausführt, abfragen (zum Beispiel „Sitz“). So lässt sich ein zu wildes Spiel, Hochdrehen oder Zuschnappen oft unterbrechen.
- Ständiges Beißen kann auf Überforderung hindeuten. Beißt der Welpe ständig oder steigert sich regelrecht in Beißen, Bellen oder wildes Ausflippen hinein, ist oft Überforderung der Grund. Mehr Entspannung, weniger Sozialisierungsausflüge, keine zu langen Leinenspaziergänge und weniger wilde, aufputschende Spiele können dann oft Wunder wirken. Stattdessen sind besser: ruhige Spiele, gelegentliches Spiel mit anderen Welpen, Kuscheln und Ausruhen oder Ausflüge auf Wiesen, wo man sich hinsetzt und der Welpe frei spielen kann.
Wie bricht man Spiele oder Beschäftigungen ab, wenn der Welpe beißt?
Hier gibt es drei Möglichkeiten. Nicht alle funktionieren bei jedem Hund gleich gut. Bei ruhigeren, sensibleren Welpen reicht es manchmal aus, die Hand mit einem lauten „Autsch“ zu entziehen und sich abzuwenden. Nimmt der Hund sich dann fragend zurück, kann man loben und sich wieder mit dem Hund beschäftigen. Die zweite Möglichkeit, vor allem wenn der Welpe gerade zu sehr hochdreht: dem Hund eine Auszeit verordnen. Je nach Naturell des Welpen hilft manchmal, den Hund sanft mit den Händen an Seite und Brust zu fixieren. Kommt der Hund merklich herunter und entspannt sich, kann man wieder loslassen. Für die Auszeit kann auch eine Box genutzt werden. Oder der Besitzer verlässt kurz das Zimmer. Beißt der Welpe sehr heftig, ist die dritte Möglichkeit das Bestrafen des Beißens. Dabei sollte man auf jeden Fall ohne Schreien, am Genick packen, Schlagen oder übertriebene Grobheit arbeiten. Gut funktioniert dagegen oft ein kurzer, deutlicher Schnauzengriff oder ein deutliches Wegschubsen. Wichtig ist dabei, ruhig zu bleiben und vor allem nicht nachtragend zu sein. In dem Moment, wo der Welpe auf die Strafe hin zurückweicht und aufhört zu beißen, ist das Ziel erreicht. Dann ist sofort wieder eine freundliche Stimmung angesagt.
Stubenreinheit bei Welpen trainieren
- Manche Welpen schlafen nach wenigen Tagen durch und sind innerhalb kürzester Zeit stubenrein. Andere wiederum brauchen Monate, bis sie stubenrein sind. Das liegt zum Teil daran, wie die Stubenreinheit trainiert wird. Zu einem großen Teil aber auch an der Rasse und am individuellen Hund. Am besten erreicht man sein Ziel oft mit diesen fünf Tipps zur Stubenreinheit:
- Nach jedem Spielen, Fressen und Schlafen den Welpen nach draußen bringen.
- Einfacher hat es man es mit einem Garten. Lebt man in einer Wohnung ohne Garten, muss man in der Regel mit der Leine los. Allerdings ist das aufregender für den Welpen, da draußen viel mehr fremde Gerüche und Geräusche zu erleben sind. Vergisst der kleine Hund deshalb öfter, warum er eigentlich draußen ist, sollte man Rituale schaffen: Draußen sollte keine große Action Es hilft, den Welpen immer an die gleiche Stelle zu bringen und dort ruhig zu warten, bis er sich löst.
- Nicht schimpfen, wenn der Welpe in die Wohnung macht. Welpen fühlen sich drinnen am sichersten und können sich dort leichter lösen. Leider ist der sicherste Ort dann manchmal auch eine besonders weiche und kuschelige Unterlage wie das Sofa, Hundekörbchen oder ein Teppich. Am besten entfernt man teure Teppiche in dieser Zeit einfach. Ist der Hund stubenrein, können sie wieder ausgelegt werden.
- Genau beobachten: Welpen (aber übrigens auch viele erwachsene Hunde) melden sich oft nicht deutlich, wenn sie müssen. Jeder Hund ist anders. Manche schnuppern am Boden oder laufen mehrmals im Kreis, wenn sie pinkeln müssen. Andere werden unruhig oder gehen an eine bestimmte Stelle. Hier ist der Besitzer gefragt und muss achtsam sein. Wenn man den Welpen aber gut beobachtet, erkennt man seine Absichten immer besser.
- Loben, wenn der Welpe sich draußen löst. Am Besten aber nicht aufgeregt und quietschend loben, sobald das Hundekind sich draußen für sein kleines oder großes Geschäft hinsetzt. Besser warten, bis der Welpe fertig ist und dann mit ruhiger Stimme loben.
Spaziergänge an der Leine mit dem Welpen
Die ersten Spaziergänge an der Leine sind immer spannend. Für den Besitzer, aber noch mehr für den Welpen. Einige Welpen kennen Spaziergänge mit Halsband oder Geschirr und Leine vom Züchter. Für andere ist es möglicherweise noch neu. In jedem Fall gilt aber: An der Leine zu laufen, strengt Welpen an. Plötzlich kann der Hund nicht mehr tun, was er möchte. Er muss Tempo und Laufrichtung seinem Menschen anpassen. Das zu lernen benötigt Zeit. Zudem ist der Gehapparat von Welpen nicht darauf ausgelegt, länger in gleichförmigen Tempo zu laufen.
Anfangen sollte man deshalb mit ganz kleinen Etappen. Als Faustregel für die Dauer der Spaziergänge hört man oft: Eine Minute pro Lebenswoche. Manchmal wird die Zeitspanne auch angegeben als: Fünf Minuten pro Lebensmonat. Das bedeutet, dass ein Hund im Alter von zehn Wochen nur zehn Minuten Gassi gehen sollte. Diese Regel ist eine gute Richtlinie. Allerdings gilt das pro Spaziergang und nur für das Laufen an der Leine. Fährt oder läuft man ins Grüne, wo der Welpe frei oder mit langer, leichter Schleppleine laufen kann, darf (und soll!) man den kleinen Hund natürlich auch länger schnüffeln, toben und die Natur entdecken lassen. Vor allem dann, wenn man keinen Garten hat, wo der Welpe einfach im Gras liegen, buddeln, schnuppern und die Seele baumeln lassen kann. Anfangs reicht ein Spaziergang am Tag völlig aus. Soll der Hund nur sein Geschäft erledigen, kann man ihn in den Garten lassen oder mit der Leine kurz an eine Lösestelle in Wohnungsnähe zu gehen.
Alleine bleiben lernen
Jeder Hund muss früher oder später alleine bleiben. Einige täglich für mehrere Stunden, während der Besitzer arbeitet. Andere nur gelegentlich. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass bereits der Welpe lernt, dass es nichts Schlimmes ist, alleine zu sein. Das ist nicht so selbstverständlich, wie es für Menschen oft klingt. Denn für einen Hundewelpen ist es zunächst lebenswichtig, den Anschluss an Mutter und Geschwister nicht zu verlieren. Diese Rolle übernehmen danach die Besitzer des Hundes. Deshalb kann es je nach Hund sehr lange dauern, bis das Vertrauen da ist, dass Herrchen oder Frauchen immer wieder kommen. Man sollte dabei nicht zu spät mit dem Üben anfangen. Vom ersten Tag an sollte es für den Hund normal sein, dass er nicht überall mit kann. Kurz aus dem Raum gehen und Türen schließen, Toiletten- oder Badtür schließen oder kurz zum Briefkasten zu gehen und dabei einige Minuten draußen zu bleiben sind hilfreiche, kleine Vorübungen. Danach kann man die Zeiten nach und nach steigern.
Außerdem sollte man genügend Zeit und einen „Plan B“ einplanen. Ein Welpe braucht je nach Hund oft mehrere Monate lang, um bis zu sechs Stunden lang einhalten zu können. Länger als ungefähr sechs Stunden sollte man Hunde generell nicht am Stück alleine lassen. Solange der Welpe noch nicht stubenrein ist oder noch nicht gut alleine bleibt, sollte ein Plan B da sein. Alternativen sind um Beispiel ein Hundesitter, eine Betreuung in der Familie oder ein Wechsel der Arbeitszeiten.
Die ersten Schritte in Training und Erziehung
Beim Welpen geht es anfangs nicht darum, dass er Befehle schon beherrscht oder Regeln einhalten kann. Das lernt er erst nach und nach. In den ersten Wochen beim neuen Besitzer legt man vor allem die Grundsteine, die das Wesen des Welpen prägen und die er für sein ganzes restliches Leben braucht. Natürlich kann man auch jetzt schon spielerisch die Grundkommandos aufbauen. Aber Wichtiger sind jetzt folgende Dinge.
Diese Kommandos sollte man sofort trainieren
Auch wenn viele Kommandos Zeit haben, einige kann und sollte man doch von Anfang an aufbauen. Dazu gehört in jedem Fall der Abruf (Heranrufen des Hundes). Auch das „Aus“ (etwas aus dem Maul hergeben) kann man von Anfang an aufbauen. Tipps und Informationen zum richtigen Training dieser Grundkommandos gibt es im Artikel über Training und Erziehung von Hunden (Anm: Link).
Vertrauen und Bindung aufbauen
Bindung und Vertrauen entstehen durch gemeinsame Abenteuer. Mit jedem neuen Eindruck, jeder neuen Situation und jedem Ausflug, den man gemeinsam erlebt, wächst die Bindung. Vertrauen entsteht, wenn der Welpe sich dabei immer sicher fühlt und merkt, dass ihm im Beisein seines Herrchens oder Frauchens viele positive Dinge passieren. Und dass sich neben dem Besitzer auch (milder) Stress, Langeweile und frustrierende Situationen problemlos aushalten lassen.
Zusammenarbeit lohnt sich
In seinen ersten Lebenswochen und -monaten lernt der Welpe, wie die Zusammenarbeit mit dem Menschen funktioniert. Aus Hundesicht sind viele Dinge, die wir Menschen verlangen, wenig sinnvoll. Der Welpe lernt jetzt, dass es sich lohnt, auf menschliche Aufforderungen einzugehen. Außerdem wird der Welpe in den ersten Wochen und Monaten wird der Welpe immer selbstsicherer. Er wagt sich, je nach Hundetyp, dann auch immer weiter vom Menschen weg und erkundet die Umwelt. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um dem Hund zu zeigen, dass es bei seinem Besitzer immer am schönsten und spannendsten ist. Spannend machen kann man sich zum Beispiel durch Beschäftigung, Spiel und gemeinsames Erkunden der Welt.
Ruhe, Gelassenheit und Entspannung
Mindestens genauso wichtig wie Sozialisation, Beschäftigung und Spiel ist Ruhe für Welpen. Junge Hunde sollten den größten Teil des Tages schlafen oder ruhen. Manche Rassen wurden dafür gezüchtet, allzeit bereit zu sein (zum Beispiel der Australian Shepherd oder der Border Collie). Diesen fällt es oft schwerer, selbständig zur Ruhe zu kommen. Deshalb gilt für alle Hunde, aber in noch größerem Maße für diese Rassen oder sehr aufgedrehte Welpen: Das Ziel sollte immer ein entspannter Hund sein. Ist der Hund bei Spaziergängen und Ausflügen überdreht, kann man immer wieder Pausen einlegen, zum Beispiel einfach gemütlich auf einer Parkbank sitzen. Solange, bis der Hund daneben entspannt döst. Zuhause ist wichtig, dass der Welpe nicht ständig Aufmerksamkeit bekommt, sondern dass es auch Zeiten gibt, in denen niemand den Hund beachtet2. Stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, überfordert viele Hunde. Außerdem muss jeder Welpe lernen, auch Langeweile zu ertragen. Nur so wird aus dem Welpen später ein in jeder Lebenslage entspannter Hund.
Quellen
- Sabine König, Sonja Umbach. Praxisbuch Hundezucht – Wegweiser für Züchter und Deckrüdenbesitzer. Verlag: Kynos Verlag; Auflage: 1 (14. Juni 2018). ISBN: 9783954641659.
- Michael Grewe, Inez Meyer. Hoffnung auf Freundschaft: Das erste Jahr des Hundes. Franckh Kosmos Verlag; Auflage: 1 (1. April 2012). ISBN: 9783440127629.
Bildquellen
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Puppy sucking on doggy breast. © Depositphotos.com/toeytoey
Kids play with puppy. Children and dog in garden. © Depositphotos.com/FamVeldman
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