Wir hören oft die Frage: Welche Hunde stinken nicht? Wir klären deshalb heute in diesem Blogbeitrag: Welche Hunderassen riechen weniger stark? Und was kann dazu führen, dass einige Hunde einen unangenehm starken Eigengeruch haben?
Natürlich möchten wir damit nicht sagen, dass Hunde generell stark riechen oder gar stinken. Im Gegenteil, den Eigengeruch meiner Hunde empfinde ich als sehr angenehm, auch wenn sie eher zu den stärker riechenden Rassen gehören!
Allerdings bekommen wir immer wieder diese Frage gestellt, wenn es darum geht: Welche Hunde bringen weniger Eigengeruch mit oder riechen nicht so stark „nach Hund“, wenn sie nass werden?
Und tatsächlich gibt es hier große Unterschiede, die durchaus wichtig sein können, beispielsweise wenn du selbst oder jemand in deinem Haushalt sehr empfindlich auf Hundegeruch reagiert und dieser Punkt ein Entscheidungskriterium in der Rassewahl ist.
Wenn der Hund tatsächlich stinkt: Ursachen und Abhilfe
Wir stellen dir weiter unten Hunderassen vor, die für besonders viel und besonders wenig „Hundegeruch“ bekannt sind. Generell gilt aber: Tatsächlich stinken sollte kein Hund. Riecht dein Hund sehr unangenehm oder besonders stark, dann stecken dahinter nicht selten Probleme bei der Gesundheit oder der Haut- und Fellpflege.
Bist du dir nicht sicher, kann dein Tierarzt einen professionellen Blick darauf werfen und dir sagen, ob dein Hund normal riecht, ob er auffällig stinkt und woher der Geruch kommt.
Die folgenden Ursachen können dazu führen, dass Hunde stärker oder unangenehm riechen.
Stärkerer Hundegeruch durch falsche oder zu wenig Fellpflege
Wird abgestorbenes Fell nicht durch Bürsten mit einer geeigneten Hundebürste entfernt oder entstehen Verfilzungen, bleibt mehr Schmutz im Fell und es gelangt weniger Luft an die Haut. Beste Voraussetzungen dafür, dass sich Keime vermehren und der Hund stärker riecht.
Hat dein Hund Trimmfell, solltest du es regelmäßig mit einem Trimmmesser oder Trimmstein pflegen, um abgestorbenes Haar zu entfernen. Hunde mit dichtem Unterfell sollten vor allem im Fellwechsel mit einer Unterfellbürste gut ausgekämmt werden.
Weitere Tipps zur Pflege von Fell und Haut:
Hunde sollte man regelmäßig baden. Angesammelter Staub und Schmutz wird dabei mit einem hochwertigen Hundeshampoo (bitte kein Menschen-Shampoo nutzen!) ausgewaschen? Viele Hundefrisöre empfehlen, den Hund alle zwei bis drei Monate zu baden.
Viele Hunde Baden oder Schwimmen gerne. Bei Hunden mit viel Unterfell kann das dazu führen, dass Haut und Fell lange feucht bleiben, was einen perfekten Nährboden für Pilze und Bakterien liefert. Deinen nassen Hund solltest du deshalb immer gut mit einem Hundehandtuch oder einem Hundebademantel abtrocknen, oder einen Fön oder Hundefön (Blower) nutzen, falls dein Hund davon keine Angst bekommt.
Gesundheitliche Probleme, die dazu führen, dass der Hund stinkt
Riecht dein Hund plötzlich stärker, auffällig oder fängt an zu stinken, solltest du folgende Ursachen in Erwägung ziehen und diese wenn nötig auch beim Tierarzt abklären lassen. Denn es kann vorkommen, dass gesundheitliche Probleme dazu führen, dass dein Hund stinkt:
- Probleme mit den Analdrüsen: Wenn sich Analdrüsen schlecht entleeren oder zu voll sind, kann das sehr unangenehm riechende Sekret der Drüsen schwallartig austreten (und dann extrem stinken) oder der Hund generell immer etwas von dem fischig-metallischen Geruch mit sich tragen.
- Hautprobleme: Hautentzündungen, Hefe / Pilze oder bakterielle Erkrankungen sowie Ohrentzündungen können wahrnehmbar riechen und den Hautgeruch von Hunden deutlich verändern.
- Maulgeruch: Manchmal nimmt man auch den Geruch aus dem Hundemaul deutlich wahr, was mit Zahn- oder Zahnfleischproblemen, aber auch mit einer Magen-Darm-Problematik zusammenhängen kann.
Die Ernährung beeinflusst den Hundegeruch
Nicht zuletzt kann auch die Ernährung die Hautgesundheit und den Körpergeruch von Hunden beeinflussen. Riecht nicht nur dein Hund unangenehm, sondern kommen auch noch Faktoren wie struppiges oder strähniges Fell, Schuppen oder Juckreiz dazu, sollte eine Ernährungsumstellung angedacht werden.
Besprich in dem Fall am besten mit dem Tierarzt, ob ungesättigte Fettsäuren in Form von Barfölen oder Fischöl, ein hypoallergenes Hundefutter oder eine Ausschlussdiät angezeigt sind.
Eigengeruch bei Hunderassen: Diese Rassen riechen eher stärker
Bevor wir dir Rassen vorstellen, die weniger stark nach Hund riechen, vorab noch eine Anmerkung zu einigen Rassen, die stärker riechen.
Hunde mit sehr dichtem Fell und viel Unterfell riechen generell stärker, vor allem wenn sie nass sind. Das hängt damit zusammen, dass weniger Luft an die Haut gelangt und dadurch eine andere Bakterienflora vorliegt. Das ist weder unhygienisch noch schädlich! Aber wenn du selbst oder Familienmitglieder sehr empfindlich auf einen zu starken Hundegeruch reagieren, sind diese Rassen eher keine gute Wahl:
Labrador und Golden Retriever, Deutscher Schäferhund, Leonberger und Neufundländer haben ein sehr dichtes Unterfell und neigen dazu, stärker zu riechen. Beagle und Cocker Spaniel gelten ebenfalls als Hunderassen, die etwas mehr Hundegeruch mitbringen.
Und auch nordische Rassen wie Husky und Malamut sowie viele Herdenschutzhunde mit dichtem Pelz riechen stärker. Bei Hütehunden wie dem Australian Shepherd oder Border Collie spielt auch eine Rolle, wie dicht das Unterfell bei der jeweiligen Zuchtlinie ausgeprägt ist. Hier geht der Trend bei vielen Showlinien zu „mehr Plüsch“, was auch mehr Pflegeaufwand und unter Umständen mehr Geruch bedeutet.
Welche Hunde stinken nicht?
Es gibt einige Hunderassen, die weniger oder fast gar nicht nach Hund riechen. Wir haben für dich einige Rassen zusammengestellt, die von Haus aus weniger Eigengeruch mitbringen und auch bei nassem Fell nicht so stark riechen, wie manch andere Hunderasse.
Warum stinken diese Rassen nicht?
Die hier vorgestellten Hunderassen riechen weniger nach Hund, als Vierbeiner mit dichtem Pelz. Der Grund ist die andere Fellstruktur, die mehr Luft an die Haut lässt. Generell gehören dazu Hunde mit folgenden Eigenschaften:
- Hunde ohne Unterwolle: Es gibt einige Rassen, die gar kein Unterfell haben. Bei diesen Rassen (z.B. dem Pudel und den Bichon-Rassen) wächst das Fell aber stetig weiter, sodass Scheren nötig ist. Diese Rassen riechen so gut wie gar nicht „nach Hund“.
- Hunde mit wenig Unterwolle und feinem Fell: Hunde, die kein zu dichtes Fell und wenig Unterwolle haben, riechen ebenfalls weniger.
- Hunde mit Trimmfell: Rauhaarige Hunde, die mit einem Trimmmesser, Trimmstein oder einem Handschuh getrimmt werden müssen, haben bei guter Pflege eine luftige Fellstruktur und riechen wenig (bringen aber durchaus einen Eigengeruch mit, der nur meist geringer ausfällt).
Labradoodle, Goldendoodle & Co: Variables Fell
Vielleicht wunderst du dich, warum die „Doodle“ nicht unten in der Liste stehen, da sie doch Pudel-Mischlinge sind und Pudel bei unserer Liste der nicht-riechenden Hunde mit Recht gleich als Erstes genannt werden.
Allerdings gibt es hier große Unterschiede, je nachdem, welche Elterntiere in welcher Generation verpaart wurden und welche Fellstruktur sich durchsetzt. Es kann hier durchaus Exemplare und Mischungen (wie zum Beispiel den Maltipoo) geben, die nicht haaren und kaum riechen – aber eben auch ganz andere Ausprägungen. Generell haben viele Pudelmischlinge ein Fell, das schwerer zu pflegen ist und leichter verfilzt, als das des Pudels.
10 Hunderassen mit wenig Hundegeruch
Hier kommen wir zu unserer Liste der Hunde, die wenig oder kaum Eigengeruch mitbringen.
Uns ist aber wichtig noch einmal zu sagen: Niemand sollte sich wegen dem fehlenden „Gestank“ für eine Rasse entscheiden, ohne sich über das Wesen und die Erziehung dieser speziellen Hunderasse informiert zu haben!
Auf unserer Seite findest du viele hilfreiche Tipps zur Sozialisation von Welpen und zur Erziehung von Hunden. Allerdings ist dies immer nur in dem Rahmen möglich, den die Genetik (sprich: Jahrhunderte-lange Zucht) vorgibt. Lerne die Rassen am besten vorher kennen und sprich mit Züchtern und Haltern, um sicher zu sein, dass sie in dein Leben passen.
Diese 10 Hunderassen (oder Rassegruppen) stinken nicht oder riechen bei guter Pflege nur sehr wenig nach Hund. Bonus: Viele der genannten Hunde haaren nicht.
#1: Pudel
Vom Zwergpudel bis zum Großpudel: Alles Pudel haben gemeinsam, dass sie kein Unterfell haben und eine regelmäßige Schur brauchen. Dafür haaren sie nicht und riechen so wenig nach Hund, wie kaum eine andere Rasse – nämlich quasi gar nicht.
#2: Bichon-Rassen: Bichon Frisé, Havaneser und Malteser
Ähnlich wie der Pudel haben auch die Kleinhunde, die zu den Bichons zählen, kein Unterfell, aber ein stetig nachwachsendes, feines Oberfell, das man Schneiden oder Scheren muss. Dafür riechen sie so gut wie gar nicht und haaren auch nicht.
#3: Irish Soft Coated Wheaten Terrier
Der Irish Soft Coated Wheaten Terrier wird oft auch einfach nur Wheaten Terrier genannt. Die Rasse trägt ihr weiches, feines, weizenblondes Fell schon im Namen. Auch der Wheaten gehört zu den Hunderassen, die nicht haaren und kaum riechen.
#4: Wasserhunde und Lagotto
Die bekanntesten Rassen aus der Gruppe der Wasserhunde sind wohl der Lagotto und der Spanische und Portugiesische Wasserhund. Dazu zählen aber auch noch der American und Irish Wasser Spaniel sowie der Französische und der Friesische Wasserhund. Das Fell ähnelt optisch dem Pudelfell, ist aber je nach Wasserhund-Rasse etwas harscher und nicht ganz so geruchfrei wie der Pudel.
Aber auch die Wasserhund haben relativ wenig Eigengeruch und – ein weitere Pluspunkt – auch sie haaren nicht.
#5: Dalmatiner
Der Dalmatiner hat ein sehr kurzes Fell mit sehr wenig Unterfell. Dadurch riechen die Hunde selbst wenn sie nass sind nur wenig nach Hund.
#6: Windhundrassen: Whippet, Windspiel & Co
Viele Windhunde haben ein sehr feines Fell mit wenig Unterfell und riechen kaum nach Hund. Dazu gehören der Whippet und Langhaarwhippet, das Windspiel und der Silken Windsprite.
#7: Kontinentaler Zwergspaniel: Phalène und Papillon
Zu den Kontinentalen Zwerspaniels zählen zwei Varianten. Der Phalène mit Hängeohren und der Papillon mit Stehohren. Obwohl sie längeres Fell haben, gelten sie als „geruchsarme“ Hunde und haben wenig Unterfell.
#8: Chihuahua
Beim Chihuahua gibt es unterschiedlich Zuchtlinien mit Lang- oder Kurzhaar. Dabei sind viele Hunde mit sehr wenig Unterfell, die kaum Eigengeruch haben. Zudem lässt sich das Fell sehr leicht pflegen.
#9: Terrier-Rassen mit Trimmfell
Es gibt mehrere Terrier, die ein sogenannten Trimmfell haben. Das heißt, abgestorbenes Fell muss händisch alle paar Wochen herausgeholt werden, was man Trimmen nennt. Dafür haaren die Hunde nicht. Rassen wie der Airedale Terrier, Foxterrier oder West Highland White Terrier bringen wenig Eigengeruch mit, sind aber nicht ganz so „geruchsarm“ wie viele der anderen oben genannten Rassen.
#10: Weitere Hunde mit Trimmfell
Neben den oben genannten Terriern haben auch die Schnauzer, Rauhaar-Dackel und einige weitere rauhaarige Hunde ein Trimmfell, das mit weniger Geruch einhergeht, als ein Fell mit dichtem Unter- und Oberfell.