Stubenreinheit bei Welpen: 10 Tipps und Tricks

Aktualisiert am: 10.09.2024

Es gibt wohl kaum eine aufregendere Zeit, als einen Welpen in sein neues Zuhause zu bringen. Doch neben all der Freude und dem Spiel kommt schnell eine wichtige Frage auf: Wie wird der kleine Vierbeiner stubenrein? Das braucht nicht nur Geduld, sondern auch ein wenig Vorbereitung. Mit den richtigen Ansätzen und etwas Konsequenz kannst du deinem Welpen schnell beibringen, sein Geschäft draußen zu erledigen. Dabei gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks, die dir und deinem neuen Begleiter das Leben leichter machen.

Warum werden Hunde unterschiedlich schnell stubenrein?

Unten findest du die zehn besten Tipps und Tricks für die Stubenreinheit bei Welpen. Beachte aber, dass es bei verschiedenen Hunden unterschiedlich lange dauern kann, bis sie stubenrein werden. Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Wurde der Welpe beim Züchter schon an die Stubenreinheit herangeführt?
  • Kommt der Welpe aus Verhältnissen (zum Beispiel Auslandstierschutz), wo er in seinem Schlafbereich pinkeln und Kot absetzen musste, z.B. in einem Shelter?
  • Welche Rasse hat er? Einige Rassen, oft besonders Kleinhunderassen, benötigen manchmal länger, bis sie stubenrein sind.
  • Wie viel hast du zu Hause um die Ohren, wie intensiv kannst du den kleinen Hund beobachten und schnell ins Freie bringen?
  • Welchen Charakter hat dein Hund? Auch hiervon kann abhängen, wie schnell er das Drinnen-Draußen-Prinzip versteht und umsetzt.

Aber egal, um welchen Hund es sich handelt: Bisher ist noch jeder Hund stubenrein geworden, wenn du so vorgehst, wie im Folgenden beschrieben. Es kann nur unterschiedlich lange dauern.

Stubenreinheit bei Welpen: 10 Tipps und Tricks

10 Tricks, damit der Welpe schnell stubenrein wird

Hier sind zehn Tipps, die dir dabei helfen, dass dein Welpe schneller stubenrein wird.

1. Regelmäßig nach draußen, vor allem nach dem Fressen, Schlafen und Spielen

Einer der wichtigsten Schritte, um deinen Welpen stubenrein zu bekommen, ist regelmäßiges Gassigehen. Besonders nach dem Fressen, Schlafen oder Spielen solltest du deinen Welpen direkt nach draußen bringen. Diese Momente sind oft die Auslöser dafür, dass der kleine Hund sein Geschäft verrichten muss.

Je konsequenter du dabei bist, desto schneller wird er verstehen, wann und wo er sein Geschäft erledigen soll. Kleine Hunde haben zudem noch keine große Blasenkontrolle, deshalb sind viele kurze Gänge effektiver als wenige lange. Versuche am besten, deinen Welpen alle ein bis zwei Stunden nach draußen zu bringen, besonders in der Anfangszeit.

2. Routine etablieren

Welpen lieben Routine. Wenn du feste Abläufe etablierst, erleichtert das deinem Hund das Lernen erheblich. Am besten gehst du immer zu denselben Zeiten nach draußen und am gleichen Ort spazieren. Hunde gewöhnen sich schnell an bekannte Plätze und verbinden sie mit der Möglichkeit, ihr Geschäft zu verrichten.

Versuche, in einer ruhigen Umgebung zu bleiben, da zu viel Aufregung deinen Welpen ablenken kann. Manchmal vergisst er in der Eile des Spiels oder bei neuen Eindrücken, was er eigentlich tun wollte. Bleib ruhig und geduldig – je strukturierter der Alltag, desto schneller wird er verstehen, was von ihm erwartet wird.

3. Loben, wenn es klappt

Lob ist ein mächtiges Werkzeug, wenn es darum geht, deinem Welpen das richtige Verhalten beizubringen. Jedes Mal, wenn er draußen sein Geschäft erledigt, solltest du ihn ausgiebig loben. Eine freundliche Stimme, Streicheleinheiten oder auch ein kleines Leckerli können Wunder wirken. Auf diese Weise verknüpft der Welpe das Verrichten seines Geschäfts an der richtigen Stelle mit positiven Erlebnissen.

Achte darauf, ihn direkt im Anschluss zu belohnen, damit er die Verbindung zwischen seinem Verhalten und der Belohnung versteht. Timing ist hier entscheidend, denn dein Hund kann nur so lernen, was du von ihm erwartest.

4. Nicht schimpfen oder bestraften

Auch wenn es frustrierend sein kann, solltest du deinen Welpen niemals schimpfen oder bestrafen, wenn ein Missgeschick passiert. Welpen verstehen in solchen Momenten nicht, warum du verärgert bist, und das kann sie nur verunsichern. Strafen führen oft dazu, dass der Hund Angst bekommt und versucht, sein Geschäft heimlich zu verrichten.

Stattdessen solltest du ruhig bleiben und dich darauf konzentrieren, die positiven Momente zu verstärken. Fehler gehören zum Lernprozess, und dein Welpe muss erst die Kontrolle über seine Blase und seinen Darm entwickeln. Geduld und Verständnis helfen euch beiden, besser durch diese Phase zu kommen.

5. Genau beobachten

Einen Welpen genau zu beobachten, ist der wohl wichtigste Schlüssel, um Unfälle zu vermeiden. Oft gibt es klare Anzeichen dafür, dass er gleich sein Geschäft verrichten muss: Unruhiges Schnüffeln, im Kreis laufen oder plötzliches Innehalten sind typische Anzeichen.

Sobald du diese Verhaltensweisen bemerkst, solltest du ihn sofort nach draußen bringen. Je schneller du reagierst, desto eher lernt dein Welpe, dass es dafür einen festen Ort gibt. Mit der Zeit wirst du diese Signale immer besser erkennen und weißt genau, wann es Zeit ist, die Wohnungstür zu öffnen.

6. Ein Signalwort einführen

Ein Signalwort kann deinem Welpen helfen, den Moment des „Geschäfts“ mit einem bestimmten Befehl zu verknüpfen. Sobald du merkst, dass er dabei ist, sein Geschäft zu erledigen, kannst du ein Wort wie „Mach mal“ oder „Pipi“ verwenden. Dieses Signal wird er schnell mit dem Vorgang verbinden.

Es sollte immer dasselbe Wort sein und nur dann verwendet werden, wenn er tatsächlich dabei ist, sein Geschäft zu verrichten. Mit der Zeit wird dein Welpe verstehen, dass er auf Kommando sein Geschäft erledigen soll. Das kann besonders praktisch sein, wenn du es eilig hast oder an Orten unterwegs bist, wo es nötig ist, dass er sich schnell löst.

7. Feste Fütterungszeiten

Feste Fütterungszeiten spielen eine entscheidende Rolle bei der Stubenreinheit. Wenn dein Welpe zu bestimmten Zeiten frisst, kannst du auch besser vorhersagen, wann er sein Geschäft verrichten muss. Welpen verdauen ihr Futter recht schnell, und wenn du regelmäßig fütterst, entstehen bald vorhersehbare Muster.

Achte darauf, ihm nicht den ganzen Tag über Futter zur Verfügung zu stellen, sondern feste Mahlzeiten anzubieten. So kannst du besser planen, wann es Zeit ist, nach draußen zu gehen, und vermeidest unangenehme Überraschungen in der Wohnung.

8. Reinigung nach „Unfällen“

Wenn ein Malheur passiert, ist es wichtig, den Bereich gründlich zu reinigen. Welpen orientieren sich stark am Geruch, und wenn sie an einer bestimmten Stelle schon einmal ihr Geschäft gemacht haben, kehren sie oft dorthin zurück. Verwende am besten spezielle Enzymreiniger oder Geruchsneutralisierer, die den Geruch vollständig entfernen, damit dein Welpe nicht weiter dazu verleitet wird, diese Stelle wieder zu benutzen.

Vermeide dabei scharfe Reiniger auf Ammoniakbasis, da diese den Geruch von Urin imitieren und die Situation verschlimmern könnten. Eine saubere Umgebung hilft deinem Welpen, schneller zu lernen, wo er sein Geschäft nicht verrichten soll.

9. Nachts räumlich begrenzen

Wenn es um die Nacht geht, kann es hilfreich sein, den Raum, in dem dein Welpe schläft, räumlich zu begrenzen. Viele Hunde vermeiden es, in ihre Schlafstätte zu machen, da sie diesen Bereich als sauber halten möchten. Ein abgetrennter Bereich kann dafür sorgen, dass dein Welpe lernt, seine Blase über Nacht zu kontrollieren. Wie sinnvoll (oder nicht) eine Box dabei ist, kannst du ganz unten nachlesen.

Natürlich musst du ihn in der Anfangszeit auch nachts einmal rauslassen, da Welpen noch nicht lange durchhalten können. Aber mit der Begrenzung gibst du ihm eine klare Struktur, die ihm hilft, sich schneller an die Sauberkeit im Haus zu gewöhnen.

10. Geduldig bleiben

Geduld ist wohl der wichtigste Begleiter auf dem Weg zur Stubenreinheit. Jeder Welpe lernt in seinem eigenen Tempo, und es ist ganz normal, dass es mal Rückschritte gibt. Wichtig ist, dass du ruhig und konsequent bleibst, auch wenn es nicht sofort klappt. Dein Welpe merkt schnell, wenn du gestresst oder ungeduldig bist, und das kann ihn zusätzlich verunsichern. Versuche, die Fortschritte, so klein sie auch sein mögen, zu schätzen und dich nicht über die kleinen Missgeschicke zu ärgern. Mit Liebe, Konsequenz und Geduld wirst du deinen Welpen Schritt für Schritt zum Erfolg führen.

Viel Spaß beim Üben, viel Geduld und viel Freude mit dem neuen Familienzuwachs!

Ist eine Hundebox sinnvoll, um Stubenreinheit zu trainieren?

Die Hundebox kann in manchen Situationen nützlich sein, wird aber oft falsch verwendet. Gerade Welpen, die erst vor Kurzem von ihrer Mutter und den Geschwistern getrennt wurden, brauchen Nähe, Wärme und den Kontakt zu ihren neuen Menschen. Sie in eine Box zu sperren, ohne ihnen diese Bedürfnisse zu erfüllen, kann das Vertrauen und die Bindung beeinträchtigen. Es ist besonders wichtig, den Welpen nicht in der Box jaulen zu lassen, da dies Stress und Angst auslösen kann.

Stattdessen gibt es einige sanftere Alternativen. Ein Körbchen neben dem Bett ist eine gute Möglichkeit, deinen Welpen in deiner Nähe zu haben. Wenn du die Hand nach unten ausstrecken und ihn zwischendurch streicheln kannst, fühlt er sich sicherer. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Gitters oder Laufstalls, um den Welpen räumlich zu begrenzen, ohne ihn komplett von dir zu trennen.

Und wenn du damit kein Problem hast, kann es auch helfen, den Welpen einfach mit ins Bett zu nehmen. Die meisten Welpen melden sich, wenn sie rausmüssen, und du hast so einen direkteren Zugang, um darauf zu reagieren. Meine Welpen verbrachten die ersten Nächte immer eng an mich gekuschelt. Wurden sie unruhig, habe ich sie direkt aus dem Bett nach draußen getragen und pinkeln lassen. So ging nicht ein einziges Mal Pipi ins Bett oder Schlafzimmer, falls das deine Sorge dabei sein sollte.

Letztlich geht es darum, deinem Welpen Geborgenheit zu geben, während er lernt, sich in seinem neuen Zuhause zurechtzufinden. Geduld und sanfte Führung sind hier der Schlüssel.

Fazit: Geduld zahlt sich aus, wenn es um die Stubenreinheit beim Welpen geht

Am Ende ist Stubenreinheit vor allem eine Frage von Geduld, Konsequenz und Verständnis. Dein Welpe muss erst lernen, was von ihm erwartet wird, und das braucht Zeit. Indem du feste Routinen schaffst, positive Bestärkung nutzt und auf Strafen verzichtest, erleichterst du ihm diesen Lernprozess. Jeder kleine Fortschritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es mag zwar anfangs anstrengend erscheinen, doch mit etwas Ausdauer wird dein Welpe bald verstehen, dass draußen der richtige Ort für sein Geschäft ist. Bleib ruhig, auch wenn es mal länger dauert – es lohnt sich.