Ratgeber: CBD Öl für den Hund
Viele Hunde erleben Stress, wenn Besuch kommt oder wenn sie an einer lauten Straße entlang spazieren gehen. Hundebesitzer versuchen auf unterschiedliche Weise, diese Probleme zu bewältigen, von Training bis hin zur Verabreichung von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln, oft mit gemischten Ergebnissen. Viele Frauchen und Herrchen sind auf der Suche nach pflanzlichen Mitteln, mit denen sie ihren Hund unterstützen können. CBD Hanföl könnte so ein natürlicher Helfer für Hunde sein, der bei verschiedenen Problemen im Alltag des Hundes zum Einsatz kommen kann.
Bei Menschen wird dieses Lifestyle-Produkt immer beliebter, doch auch beim Vierbeiner soll CBD Öl von Nutzen sein. Nicht nur bei Stress und Angst, auch wenn das Tier Probleme mit Schmerzen, Krämpfen oder dem Schlafen hat, soll der Hanfextrakt helfen können. Wir haben dir hier einen kleinen Ratgeber zusammengestellt, der dir einen Überblick verschaffen soll.
Was ist Cannabidiol?
CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol und beschreibt einen Inhaltsstoff der Hanfpflanze, ein sogenanntes Cannabinoid. Wissenschaftler konnten bisher 120 verschiedene Cannabinoide identifizieren. Ein weiteres Cannabinoid, von dem du bestimmt schon einmal gehört hast, ist Tetrahydrocannabinol (THC). Dieser Hanfextrakt sorgt für den Rausch, der mit dem Konsum von Cannabis assoziiert wird. Im Gegensatz zu THC hat CBD keine psychoaktive Wirkung. Du musst dir also keine Sorgen machen, dass du deinen Hund „high“ machst.
Das Cannabidiol wird aus den Blüten und Blättern von Hanfpflanzen extrahiert und danach mit einem Trägeröl vermischt. Beim Hund kommt beispielsweise Lachsöl mit wertvollen Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren in Frage. Das CBD Öl kann dem Hund einfach auf die Zunge getropft werden. Hundebesitzer berichten, dass ängstliche Hunde durch die Einnahme ruhiger sind, dass ältere Hunde beweglicher werden oder dass Stresssituationen entspannter bewältigt werden können.
3 Gründe für CBD Öl
Wenn du dich beim Gassi gehen mit anderen Hundebesitzern unterhältst, tauscht ihr eure Erfahrungen aus. Jeder hat seine Tipps und Tricks, wie sie das Wohlbefinden des Hundes unterstützen. Hier sind 3 Gründe, warum CBD Öl auch dazu gehören sollte:
- Naturprodukt: Im Zeitalter von Chemikalien und künstlichen Zusätzen ist CBD ein 100% natürliches Produkt, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Dies kann besonders beruhigend für Besitzer sein, die nach rein natürlichen Mitteln für ihre Hunde suchen.
- Gut verträglich: Im Allgemeinen vertragen Hunde CBD Öl gut und es gibt keine psychoaktiven Nebenwirkungen.
- Steigerung des Wohlbefindens: Viele Hundebesitzer berichten, dass ihre Tiere nach der Einnahme von CBD ausgeglichener und sich generell wohler zu fühlen scheinen. Dies kann sich in einem entspannten Verhalten oder einfach in einer insgesamt fröhlichen Stimmung zeigen.
Ist CBD Öl für den Hund sicher?
Diese Frage ist berechtigt, denn du nimmst deine Verantwortung gegenüber deinem tierischen Begleiter ernst und willst dem Tier nichts geben, was eventuell schädlich sein könnte. Vorweg sollte gesagt werden, dass du CBD Öl nicht als Ersatz für eine veterinärmedizinische Behandlung sehen solltest. Gerade wenn dein Hund eine Vorerkrankung hat und schon Medikamente nimmt, solltest du mit dem Tierarzt sprechen, bevor du deinem Hund ein CBD Öl gibst.
In einer aktuellen italienischen Untersuchung wurden alle existierenden Studien zur Sicherheit und Verträglichkeit von CBD Öl bei Hunden analysiert. Die Forscher fanden heraus, dass die Nebenwirkungen durch CBD bei Hunden insgesamt mild und ungefährlich erschienen. Appetitverlust, Benommenheit oder dünner Stuhlgang gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen. Eine Dosierung von bis zu 20 mg/kg am Tag scheint laut der bisherigen Forschung als sicher beim Hund. Du solltest beachten, dass im Alltag deutlich geringere Dosierungen verwendet werden. Außerdem muss gesagt werden, dass es keine Langzeitstudien über die Folgen einer dauerhaften Einnahme gibt. Es wurde aber immer wieder beobachtet, dass unerwünschte Nebenwirkungen beim Hund verschwinden, wenn man das CBD absetzt oder die Dosierung reduziert.
Das Endocannabinoid System – so funktioniert’s
Jetzt fragst du dich sicherlich auch, warum der Hanfextrakt beim Hund eigentlich Wirkung zeigen soll. Was beim Menschen funktioniert, muss beim Hund nicht dasselbe tun. Im Fall von CBD Öl ist es aber so. Das liegt daran, dass der Hund genau wie wir Menschen ein Endocannabinoid System (ECS) besitzt. Das ECS des Hundes ist ein wichtiger Bestandteil seines Körpers und spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung vieler physiologischer Prozesse, darunter Schmerzempfinden, Stimmung, Appetit, Schlaf und Immunantwort. Bestandteile des ECS sind:
- Endocannabinoide: Das sind natürlich vorkommende Moleküle im Körper des Hundes, die ähnlich wie Cannabinoide aus der Cannabispflanze wirken. Zu den bekanntesten Endocannabinoiden zählen Anandamid und 2-Arachidonylglycerol (2-AG).
- Rezeptoren: Es gibt zwei Haupttypen von Cannabinoid-Rezeptoren im ECS – CB1 und CB2. CB1-Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im Zentralnervensystem, einschließlich des Gehirns, während CB2-Rezeptoren in peripheren Organen und Zellen des Immunsystems vorkommen. Endocannabinoide und Cannabinoide aus externen Quellen, wie z.B. CBD, binden sich an diese Rezeptoren und üben so ihre Wirkung aus.
- Enzyme: Diese sind für den Abbau von Endocannabinoiden zuständig, nachdem sie ihre Funktion erfüllt haben. Die beiden Hauptenzyme sind Fatty Acid Amide Hydrolase (FAAH), das Anandamid abbaut, und Monoacylglycerol Lipase, das 2-AG abbaut.
Einsatzgebiete von CBD beim Hund
Die kurze Beschreibung des Endocannabinoid Systems des Hundes zeigt dir, warum CBD bei ganz unterschiedlichen Beschwerden des Hundes zum Einsatz kommen kann. Die Cannabinoid-Rezeptoren sind im ganzen Körper des Hundes verteilt. Mach dir dennoch bewusst, dass CBD Öl für den Hund kein Medikament ist, sondern ein Naturprodukt, dass das Wohlbefinden deines Lieblings steigern kann. Hier sind einige Beispiele, wie Hundebesitzer CBD Öl verwenden:
- zur Entspannung des Tieres
- bei innerer Unruhe und Nervosität
- bei Ängsten und Panikattacken
- in stressigen Situationen wie Silvester, beim Tierarzt oder bei Autofahrten
- bei Schlafproblemen
- zur Steigerung der Beweglichkeit bei älteren Hunden
- bei Krampfanfällen
Studien zur CBD Wirkung
Der mögliche therapeutische Nutzen von CBD Produkten bei Hunden wird stark beforscht. Allerdings solltest du dir bewusst sein, dass die Forschungslage noch nicht ausreichend ist. Dennoch gibt es einige Studien, die von positiven Ergebnissen berichten. Wir wollen dir an dieser Stelle eine britische Studie (Hunt et al., 2023) vorstellen, die 40 Hunden vor einer stressigen Situation ein CBD-Präparat ohne THC gegeben hat. In dieser verblindeten, parallelen Studie wurden Hunde entweder allein in einem vertrauten Raum gelassen (n = 21) oder unternahmen eine kurze Autofahrt (n = 19). Eine Reihe von physiologischen und verhaltensbezogenen Messwerten wurde vor, während und nach dem Test erfasst.
Die Ergebnisse: Es wurden signifikante Veränderungen in mehreren stressbezogenen Indikatoren (Serum-Cortisol, durchschnittliche Ohrtemperatur, Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Winseln und ein Stress-/Angstverhaltensfaktor) von der Ausgangsbasis bis zum Test festgestellt. Die lindernde Wirkung der CBD-Behandlung variierte je nach Maßnahme und Test, wobei einige eine signifikante Reduzierung des Hundestresses im Vergleich zur Placebo-Gruppe zeigten.
Diese Studie hat eine einmalige Vergabe von CBD Tropfen in einer realitätsnahen Situation gemessen. Du kennst diese Momente sicherlich: Der Hund will nicht ins Auto und kriegt Panik – und du auch! Diese Studie legt nahe, dass bestimmte Situationen mit CBD vielleicht entspannter verlaufen können.
Wie gebe ich meinem CBD Tropfen?
Grundsätzlich solltest du dir überlegen, warum du deinem Hund CBD Öl geben möchtest. Wie die oben genannte Studie zeigt, ist es möglich, die Hanftropfen nach Bedarf zu geben. Zum Beispiel kannst du deinem Hund rund um Neujahr herum CBD geben, falls dieser Angst vor Feuerwerk hat. Viele Hundehalter geben ihrem Vierbeiner täglich CBD Öl und machen damit gute Erfahrungen. Sprich am besten deinen Tierarzt an, wenn du unsicher bist.
Manche Hunde lieben das CBD Öl so sehr, dass sie es sich direkt ins Maul tropfen lassen. Es gibt Öle mit natürlichem Rinder- oder Hühnchen-Aroma, die den Fellnasen super schmecken. Das Öl unters Futter zu mischen, ist eine weitere Möglichkeit.
CBD Dosierung für den Hund
Die Frage, welche CBD Dosierung für den Hund die Richtige ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Jeder Hund ist einfach anders und reagiert unterschiedlich auf das Naturprodukt. Zunächst solltest du auf das Gewicht deines Hundes achten. Für kleine Hunde ist ein Öl mit 6% CBD ausreichend. Für Hunde ab 30 Kilo Körpergewicht solltest du ein Öl mit mindestens 10% CBD nehmen.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese Schritt für Schritt zu steigern, je nachdem wie der Körper des Hundes darauf reagiert. Du könntest beispielsweise mit je 2 Tropfen morgens und abends beginnen und diese Dosierung für einige Tage beibehalten. Wünschst du eine stärkere Wirkung, gib einen Tropfen mehr. Empfindest du deinen Hund unerwünscht schläfrig, lass einen Tropfen am Morgen weg.
Tipp: Schreib dir auf, wann du wie viele Tropfen CBD Öl gegeben hast und notiere dir, welche Veränderung du bei deinem Hund bemerkst.
Welches CBD Öl für Hunde?
Qualität des Produkts ist das A und O. Es geht um das Wohlbefinden deines Hundes, dabei solltest du nicht sparen. Wenn Hunde CBD Öl nicht so gut vertragen und zum Beispiel Verdauungsbeschwerden oder weichen Stuhl bekommen, dann liegt das normalerweise an der schlechten Qualität des Trägeröls. Eine generelle Unverträglichkeit von Cannabidiol beim Hund ist nicht bekannt.
Hier sind einige Aspekte, auf die du beim Kauf eines CBD Öls für Hunde achten solltest und an denen du die Qualität des Produkts erkennst:
- Bio-Gütesiegel
- Analysezertifikate von unabhängigen Laboren
- Kundenbewertungen
- Seriöser Händler, erkennbar u.a. an einem Kundensupport
- Verzichten auf Heilversprechen