Pansen kaufen – welche Aspekte sind dabei wichtig?
Das Erste, womit man beim Pansen wahrscheinlich in Berührung kommt, ist sein typischer penetranter Geruch. Dieser ist zwar gewöhnungsbedürftig, je nach Darreichungsform aber einigermaßen erträglich. In Bezug auf die Hunde-Ernährung nimmt Pansen eine sehr hohe Stellung ein, denn er enthält vielerlei Nährstoffe für den Vierbeiner.
Der auf dem Markt angebotene Pansen kann sehr unterschiedlich sein. Angefangen beim grünen oder weißen Pansen, dazu kommt seine Form. Denn er wird nicht nur gewolft und tiefgefroren angeboten, sondern auch als luftgetrockneter Snack für zwischendurch.
Beim Kauf gibt es einige Dinge zu beachten. Neben der Herkunft ist zum Beispiel seine Qualität entscheidend. Doch ganz gleich, wofür man sich entscheidet, für viele Hunde ist er eine regelrechte Delikatesse.
Pansen – was ist das eigentlich?
Das Verdauungssystem eines Wiederkäuers ist sehr komplex angelegt und besteht aus mehreren Mägen. Einer davon, um genau zu sein der Größte, ist der sogenannte Pansen. Bei einem Rind fasst er eine Menge von ungefähr 100 Litern.
Neben Rindern besitzen auch andere Tiere einen Pansen. Mit dazu gehören Schafe, Ziegen und Hirsche. Der Pansen einer Antilope, Giraffe oder Gazelle ist zwar regulär nicht auf dem Markt zu finden, aber auch sie besitzen einen solchen Magen.
Gras und andere Futtermittel, die Wiederkäuer täglich zu sich nehmen, sind eigentlich schwer zu verdauen. Der Pansen hingegen stellt sicher, dass die im Grünzeug enthaltene Zellulose abgespalten wird. Dies gewährleistet er mittels eines Gärprozesses.
Dieser Prozess erleichtert nicht nur die allgemeine Verdauung. Gleichwohl werden Mikroorganismen herausgefiltert, die das Tier als Nährstoffe weiterverwerten kann.
Pansen gehört zu den Schlachtabfällen, die der Mensch nicht verwertet. In der Tierfutterproduktion besitzt er durch seinen Nährstoffgehalt jedoch einen gewissen Wert.
Ist Pansen für Hunde gesund?
Wenn der Hund ihn verträgt, kann er ihm durchaus einige Vorteile bringen. Zu den typischen Inhaltsstoffen gehört unter anderem:
- Vitamine A, C, D, E
- Vitamine B1 bis B12
- Fluor
- Eisen
- Kupfer
- Mangan
- Jod
- Magnesium
- Zink
- Schwefel
- Phosphor
- Calcium
Pansen ist für Hunde also durchaus als gesund einzustufen.
Welche Arten von Pansen gibt es?
Grundsätzlich wird beim Pansen nach zweierlei Arten unterschieden:
- Weißer Pansen: Vor der Weiterverarbeitung wurde der Pansen gewaschen und anschließend gekocht. Die pflanzlichen Überreste und andere Bestandteile wurden also entfernt. Da der Wiederkäuer hin und wieder Draht oder Steinchen mitfrisst, kann man bei dieser Variante sicher sein, dass davon sicherlich nichts mehr zurückgeblieben ist.
- Grüner Pansen: Er wurde vor der Weiterverarbeitung nicht gewaschen und enthält noch die einen oder anderen pflanzlichen Überreste. Diese frisst der Hund beim Verzehr also mit. Grüner Pansen ist für den Hund eine regelrechte Delikatesse. Allerdings riecht er etwas strenger als der weiße Pansen.
Für welche Variante man sich entscheidet, hängt von mehreren Faktoren ab. Obwohl grüner Pansen vom Menschen als sehr unangenehm empfunden wird, verfüttern ihn die meisten Hundehalter eher. Denn für den Vierbeiner ist er ein Leckerbissen, den man ihm nicht verwehren will.
Weißer Pansen hingegen ist für viele Hunde nicht besonders interessant, für den Menschen aber etwas leichter zu ertragen. Leider enthält er auch weniger Nährstoffe als der grüne Pansen.
In welcher Form kann man Pansen kaufen?
Da Pansen auf unterschiedliche Arten verfüttert werden kann, sollte man vor dem Kauf auch wissen, in welcher Form man ihn erwerben möchte. Hierbei unterscheidet man generell die Folgenden:
- Roh: Ein roher Pansen muss vom Hundehalter zunächst für die Fütterung vorbereitet werden. Im Fachhandel wird er jedoch nur selten angeboten. Man bekommt ihn hauptsächlich direkt über den Schlachter.
- Vorgekocht: Er ist bereits vorbereitet und muss für den Verzehr nur noch entsprechend gewolft oder geschnitten werden. Allerdings handelt es sich hierbei meistens um weißen Pansen.
- Gewolft: Im Prinzip ist dies die verzehrfertige Variante, die zusammen mit dem anderen Futter verfüttert werden kann.
- Trocken-/Nassfutter: Selbstverständlich gibt es auch in zahlreichen Fertigfutter-Produkten Pansen als Bestandteil. Zum Teil ist es jedoch so, dass sich in diesem Futter auch noch andere Komponenten wie Muskelfleisch oder Kohlenhydrate befinden.
- Kausnack: Diese Produkte werden zuvor luftgetrocknet und können dann als harter Kauspaß verfüttert werden. Sie pflegen die Zähne, da sie während dem Kauen an den Zähnen schaben. Die Stücke gibt es sowohl in größeren als auch kleineren Formen, sodass sie sich für jede Hundegröße eignen.
- Weiche Kausnacks: Häufig handelt es sich hierbei um einen Snack, der eine weiche Außenhaut besitzt und innen mit Pansen gefüllt ist. Durch seine Weichheit können ihn auch ältere Hunde oder Welpen gut fressen.
Roher, vorgekochter oder gewolfter Pansen ist vor allem interessant, wenn der Hund gebarft wird. Angeboten wird er entweder frisch oder aber eingefroren. Die eingefrorene Variante muss vor dem Verzehr selbstverständlich aufgetaut werden und kann im Anschluss mit dem Futter vermischt werden.
Möchte man ihn dem Hund nicht unbedingt in dieser Form anbieten oder wird der Vierbeiner regulär mit anderem Futter gefüttert, ist ein Kausnack in weicher oder harter Form die bessere Alternative.
Was beim Kauf von Pansen noch zu beachten ist
Bevor man sich für ein bestimmtes Produkt entscheidet, sollte man zuvor neben der Art und Form auch noch ein paar andere Dinge beachten. Mit dazu gehört:
- Menge: Sowohl Kauartikel als auch in Form von Futter wird Pansen in größeren Mengen angeboten. Bei der Frischfütterung sollte man in jedem Fall darauf achten, dass die Menge binnen kurzer Zeit verbraucht werden kann. Sie sollte nicht zu lange im Kühlschrank lagern. Da Leckerlis und Kauartikel meist etwas länger haltbar sind, werden sie in größeren Tüten angeboten. Ein Tipp: Möchte man zunächst ein bestimmtes Produkt nur probieren, ist es empfehlenswert, nur eine kleine Menge zu erwerben.
- Herkunft: Beim Schlachter kann man sich meist sicher sein, etwas über die Herkunft des Tieres zu erfahren, von dem der Pansen stammt. In der Regel befinden sich auch auf Fertigprodukten immer Angaben über das Erzeugertier. Leidergibt es immer noch viele Produkte, bei denen der Pansen aus Billig-Importen stammt. Dabei handelt es sich um minderwertige Qualität, die dem Hund wortwörtlich auf den Magen schlagen kann. Nicht selten sind hierin Bakterien enthalten, die Durchfall und Erbrechen verursachen können. Daher ist es immer sinnvoll, ein möglichst hochwertiges Produkt zu wählen, bei dem die Herkunft bekannt ist.
Dürfen alle Hunde Pansen fressen?
Im Grunde spricht nichts dagegen, dass Hunde jeden Alters Pansen fressen. Allerdings gibt es hierbei ein paar Ausnahmen:
- Unverträglichkeiten: Besitzt der Hund eine Unverträglichkeit gegenüber der entsprechenden Fleischsorte, sollte er selbstverständlich keinen Pansen davon bekommen. Da es Pansen jedoch von verschiedenen Tierarten gibt, kann man hier möglicherweise auch den Pansen eines anderen Wiederkäuers verfüttern. Verträgt ein Hund zum Beispiel kein Rindfleisch, kann er noch immer Lammpansen fressen.
- Gesundheitlich beeinträchtigte Hunde: Hunde, die ohnehin schon mit dem Magen Probleme haben, sollten weniger oder gar keinen Pansen erhalten.
Bei härteren Kausnacks ist es außerdem zu empfehlen, dass immer ein Mensch in der Nähe ist, während der Hund sich mit dem Snack beschäftigt. Denn unter Umständen kann ein Stück des Kausnacks abbrechen und schlimmstenfalls im Hals des Hundes hängen bleiben.
Wer ganz sichergehen will, dass dies nicht passiert, verfüttert am besten weichere Pansen-Snacks, die der Hund besser zerkleinern kann. Dank dieser können auch ältere Hunde oder Welpen den Gaumenschmaus zu sich nehmen, selbst wenn ihr Gebiss nicht so kräftig ist oder ihm Zähne fehlen.
Wie oft darf ein Hund Pansen fressen?
Zur Beantwortung dieser Frage ist es sinnvoll zu wissen, in welcher Form der Pansen verfüttert wird. Generell gilt, dass er nicht unbedingt als alleiniges Futtermittel geeignet ist. Es lässt sich jedoch sagen, dass frischer Pansen durchaus ein- bis zweimal die Woche verfüttert werden kann.
Wird der Hund gebarft, also mit frischem Fleisch gefüttert, eignet sich Pansen sehr gut als Beigabe zu anderem Fleisch. Er sollte jedoch nicht alleine verfüttert werden.
In Bezug auf die Snacks können diese durchaus gegeben werden. Allerdings sollte man hier auch auf die Menge achten.
Pansen besteht hauptsächlich aus Bindegewebe. Die bei diesem Verdauungsprozess entstehenden Stoffwechselprodukte werden überwiegend über die Nieren und die Leber ausgeschieden. Bekommt ein Hund zu viel davon, wird dies auf Dauer zu einer Belastung für seine Organe.
Ein Tipp am Rande: Es ist immer empfehlenswert, grünen Pansen vor der Fütterung mit einer Gabel nach Steinchen oder Drahtresten zu durchsuchen. Diese können trotz einer Behandlung mittels Metalldetektor im Fleisch zurückbleiben und somit in den Napf gelangen.
Wie lange ist getrockneter Pansen haltbar?
Bei Trockenpansen handelt es sich ursprünglich um ein Naturprodukt, welches entsprechend gelagert werden sollte. Dies kann die Haltbarkeit erheblich beeinflussen. In erster Linie ist es wichtig, dass der Pansen nicht feucht wird.
Idealerweise wird Pansen in einer Tüte oder in einem Behälter gelagert, in den noch Luft eindringen kann und der trocken ist. Dann ist auch gewährleistet, dass er weder schimmelt, noch einen intensiveren Geruch entwickelt.
Am besten wird Pansen in einem dunklen Raum gelagert, in den nicht viel Licht dringt. Heißt, er wird bestenfalls in der Vorratskammer aufbewahrt.
Ein korrekt gelagerter Trockenpansen hält sich über mehrere Monate. Trotzdem ist es sinnvoll, auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu schauen, welches der Hersteller für gewöhnlich auf der Verpackung hinterlässt.