Der Labrador Retriever hat kurzes Fell, das keinen großen Pflegeaufwand mit sich bringt. Auch bei der restlichen Pflege ist der Labrador genügsam und hat im Gegensatz zu manch anderer Hunderasse wenig spezielle Anforderungen. Wir haben aber dennoch einige Ratschläge für dich, die beim Labrador besonders wichtig sind.
Interessierst du dich für weitere Informationen zum Labrador? Links zu allen ausführlichen Labrador-Retriever-Ratgeber findest du hier: Übersicht über die Hunderasse Labrador Retriever.
Ohren, Krallen, Augen und Zähne regelmäßig kontrollieren
Zur Pflege beim Labrador gehört unbedingt dazu, dass – wie bei jedem Hund – die Ohren, Augen und Krallen regelmäßig kontrolliert werden sollten. Die Kontrolle der Zähne beim Tierarzt ist ebenfalls unerlässlich, da man als Laie Auffälligkeiten oft nicht sofort erkennt. Wer seinem Welpen von Anfang an die Zähne putzt, der kann oft teure professionelle Zahnreinigungen unter Narkose vermeiden (oder zumindest sehr viel länger herauszögern).
Weitere wichtige Tipps zur Pflege von Augen und Ohren, zum Krallenschneiden und Zähneputzen gibt es in unserem Artikel über die Pflege von Hunden.
Die Fellpflege beim Labrador
Der Labrador gehört zu den Hunden, die eine dichtes, weiches Unterfell und darüber kurzes Deckhaar haben. Dieses Haarkleid ist überaus funktional. Es schützt vor Sonne genauso wie vor Wind und Kälte. Auch zum Schwimmen eignet es sich gut und trocknet relativ schnell. Man merkt, dass der Labbi als Arbeitshund zum Apportieren gezüchtet wurde und dadurch an alle Wetterlagen angepasst ist.
Generell reicht es, den Labrador ungefähr einmal wöchentlich komplett durchzubürsten. Allerdings durchlaufen Labradore zweimal jährlich einen Fellwechsel. In dieser Zeit haaren sie stark und verlieren mehr Fell, sodass dann tägliches Bürsten ratsam ist.
Hündinnen, die nicht kastriert sind, verlieren auch im Zyklus der Läufigkeit manchmal vermehrt Fell.
Worauf man bei schwimmfreudigen Labbis in der Fellpflege besonders achten sollte, haben wir weiter unten zusammengestellt.
Wie stark haart ein Labrador?
Labrador Retriever gehören zu den Hunden, die relativ stark haaren. Von einem komplett haarfreien Haushalt muss man sich also verabschieden. Bürstet man den Labrador im Fellwechsel aber mit entsprechenden Bürsten, die das lose Unterfell gut herausholen, kann man das Haaren gut im Zaum halten.
Trotz der Haare, die Hunde dieser Rasse unweigerlich verlieren, hat man beim Labrador den Vorteil, dass kaum eine andere Rasse so wenig Aufwand bei der Fellpflege macht. Das Fell muss weder geschoren noch getrimmt werden, noch neigt es zu Verfilzungen.
Wie lange dauert der Fellwechsel?
Je nach Hund ist der Wechsel vom Winterfell zum Sommerfell (und umgekehrt) in vier bis acht Wochen abgeschlossen. Einige Labbis haaren auch nur für zwei bis drei Wochen besonders stark.
Meist findet der Fellwechsel dann statt, wenn die Außen-Temperaturen sich relativ schnell ändern. Häufig also im April / Mai und im September / Oktober.
Wenn Labradore gerne schwimmen: Das solltest du beachten
Der Labrador stammt von Hunden ab, die zur Arbeit am und im Wasser gezüchtet wurden. Bis heute muss er als jagdlich geführter Apportierhund oder im Dummy-Sport auch Beute aus dem Wasser herausholen oder muss Bäche überqueren, um zum Wild (oder Dummy) zu gelangen.
Wasserscheu ist deshalb so gut wie kein Labrador. Im Gegenteil: Fast alle Labbis lieben Wasser und springen bei jeder Witterung gerne durch Pfützen, planschen in Bächen oder schwimmen im See. Mehr dazu kannst du im Ratgeber zum Wesen des Labradors nachlesen.
Wichtig ist es auch, bei schwimmfreudigen Hunden regelmäßig das Unterfell auszubürsten. Je weniger abgestorbene Haare sich im Fell befinden, desto mehr Luft gelangt an die Haut und desto besser und schneller trocknet das Fell.
Fellpflege nach dem Schwimmen
Werden Labradore beim Schwimmen bis auf die Haut nass, braucht das dichte Unterfell einige Zeit, bis es komplett trocken ist. Kommt das oft vor, kann das feuchte Milieu die Entstehung von Hauterkrankungen begünstigen.
So können beispielsweise entzündete Stellen (sogenannte Hot-Spots) oder Pilzerkrankungen entstehen. Vorbeugen kann man, indem der Hund gut getrocknet wird. Im Sommer kann es reichen, wenn sich der Hund anschließend in der Sonne bewegt. Bei kühler Witterung oder im Haus sollte der Hund nach dem Baden gut abgetrocknet werden. Dazu eignen sich gut saugfähige Handtücher oder spezielle Hundebademäntel.
Am schnellsten trocknet der Labbi, wenn er trockengeföhnt wird. Das mögen nicht alle Hunde. Der robuste und wenig ängstliche Labrador lässt sich aber meist gut daran gewöhnen.
Sollte man einen Labrador regelmäßig baden?
Grundsätzlich ist es bei allen Hunden sinnvoll, diese hin und wieder zu baden. Wird ein Hund zu häufig gewaschen, kann dies der Hautflora auch schaden. Gelegentlich ist es aber durchaus angebracht, Fell und Haut gründlich zu reinigen.
Im Laufe der Zeit sammeln sich Schmutz, Talg und Staub im Fell ab. Auch wenn der Hund sich gewälzt hat, kann es nötig sein, ihn mit Shampoo zu waschen.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt, den das regelmäßige Baden hat: Der Hund ist es gewohnt und lässt es auch dann ruhig und gelassen über sich ergehen, wenn es sich um einen „Notfall“ handelt (zum Beispiel nach Wälzen in einem besonderen „Duft“).
Wie häufig kann man Hunde baden?
Ein Bad alle ein bis drei Monate finden die meisten Hundebesitzer und Experten angemessen. Wird das Fell des Labradors jedoch schnell strähnig oder fühlt sich beim Streicheln talgig an, solltest du die Ursache abklären. Das falsche Futter oder eine erhöhte Talgproduktion kann dafür verantwortlich sein.
Wichtig beim Baden des Labbis: Bitte nur mit einem speziellen Hundeshampoo, das genau auf den pH-Wert der Hundehaut(1),(2) abgestimmt ist. Im Gegensatz zu Menschen haben Hunde keinen Säureschutzmantel der Haut und dadurch auch einen neutralen und keinen sauren Haut-pH. Menschenshampoo (auch Babyshampoo) hingegen hat in der Regel einen pH von 5,5, der für Hunde zu sauer ist und die Haut reizen kann.
Quellen
- Mason IS, et al. A review of the biology of canine skin with respect to the commensals Staphylococcus intermedius, Demodex canis and Malassezia pachydermatis. Vet Dermatol 1996; 7: 119-32.
- Matousek JL, Campbell KL. A comparative review of cutaneous pH. Vet Dermatol. 2002 Dec;13(6):293-300.