Unabhängiger Herdenschützer, aber auch treuer, starker und gelassener Freund. Der große Türke ist ein Hund der Gegensätze – vor allem wenn er hierzulande gehalten wird. In seiner Brust schlägt das Herz eines waschechten Herdenschutzhundes. Eine Haltung in einer Wohnung ohne Garten oder als reiner Familienhund ist deshalb oft problematisch. Bei passender Haltung und Erziehung ist der Kangal jedoch ein gelassener und selbstbewusster Begleiter und ein verlässlicher Wächter.
Steckbrief
Bezeichnung der Rasse: Kangal, Karabash, Kangal Çöban Köpegi
FCI-Gruppe: FCI-Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen; Sektion 2.2: Molossoide, Berghunde)
Größe: Rüden 74-81 cm, Hündinnen 71-79 cm
Gewicht: Rüden ca. 50-66 kg, Hündinnen ca. 41–54 kg
Herkunft der Rasse: Türkei
Lebenserwartung: 13 bis 15 Jahre
Fellfarben: Goldfarben, grau oder hellbraun mit schwarzer Maske
Fellpflege: Kurzes Fell mit wenig Pflegeaufwand
Bewegung und Beschäftigung: viel Bewegung nötig
Charakter: unabhängig, beschützend, selbstbeherrscht, gelassen, ruhig
Geeignet für: Menschen mit Hundeerfahrung, die eine artgerechte Haltung für Herdenschutzhunde bieten können
Eigenschaften und Haltung des Kangals
Der Kangal ist ein ursprünglicher und sehr eigenständiger Herdenschutzhund. Sein beeindruckendes Aussehen, seine Stärke und seine ruhige und friedvolle Ausstrahlung machen ihn zu einer beliebten Rasse, auch in privater Haltung. Doch unterschätzen darf man den Kangal nicht. Er stellt in vielerlei Hinsicht besondere Anforderungen an seinen Halter. Hier erfahren Kangal-Halter oder zukünftige Besitzer eines Kangal-Welpens alles über diese ganz besondere Hunderasse.
Geschichte und Ursprung des Kangals
Im Gegensatz zu den meisten anderen Rassen gibt es hierzulande beim Kangal keine lange Zuchtgeschichte. Der anatolische Hirtenhund war viele Jahrhunderte lang vor allem in seiner türkischen Heimat bekannt. Dort begleitete er Hirten, bewachte die Herden und erfüllte seine Aufgabe als Herdenschutzhund in den Weiten des ländlichen Anatoliens. Hier finden Kangal-Interessierte Informationen über die Geschichte und Entstehung der Rasse Kangal und den Weg des Kangals nach Europa.
Hier geht es zum ausführlichen Ratgeber: Geschichte und Ursprung des Kangals
Gesundheit des Kangals
Der Kangal gehört zu den sehr gesunden, nicht überzüchteten Hunderassen. Über eine sehr lange Zeit hinweg wurden die Kangals nur nach ihrer Leistung als Herdenschutzhund hin selektiert. So erhielten sie sich ihr ursprüngliches Aussehen, große Ausdauer, Kraft und ihr typisches Wesen. Außer Gelenkerkrankungen sind beim Kangal kaum rassespezifische Erkrankungen bekannt.
Hier geht es zum ausführlichen Ratgeber: Gesundheit des Kangals
Pflege des Kangals
Der Kangal hat ein robustes und pflegeleichtes Fell. Damit Haut und Fell gesund bleiben, ist regelmäßige Pflege dennoch möglich. Hier finden Kangal-Halter viele Informationen rund um die Pflege des Kangals, die Fellpflege im Fellwechsel und die Gewöhnung des Kangals an diese Pflegemaßnahmen.
Hier geht es zum ausführlichen Ratgeber: Pflege beim Kangal
Wesen, Charakter und Eigenschaften
Sein spezielles und einzigartiges Wesen macht den Kangal aus. Er biedert sich seinem Halter nicht an, sondern trifft unabhängige und selbstständige Entscheidungen. Zugleich geht er jedoch eine enge Bindung mit “seinen Menschen” ein und ist sensibler, als man es auf den ersten Blick vermuten könnte. Hier erfahren Fans dieser wunderschönen, starken Rasse mehr über Charakter und Eigenschaften des Kangals. Dazu gehören auch Informationen zur richtigen Haltung des Kangals, denn diese ist die Voraussetzung dafür, dass sich das Wesen des Hundes entfalten kann.
Hier geht es zum ausführlichen Ratgeber: Wesen, Charakter und Eigenschaften des Kangals
Training und Erziehung
Während junge Kangals häufig unproblematisch zu halten sind und freundlich auf andere Menschen und Hunde zugehen, sieht es bei erwachsenen Kangals oft anders aus. Jagdtrieb, Schutztrieb und Wachtrieb können die Halter eines Kangals vor große Herausforderungen stellen. Beugt man jedoch rechtzeitig vor, passt die Erziehung an die Rasse an und fördert die Ruhe und Gelassenheit des Kangals, legt man die Basis für ein problemloses Zusammenleben mit dem Hund.
Hier geht es zum ausführlichen Ratgeber: Training und Erziehung beim Kangal
Geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten
Ein Kangal macht es seinem Besitzer manchmal nicht leicht. Er hat seine eigenen Vorstellungen davon, was ihm Spaß macht. Herkömmliche Beschäftigungsmöglichkeiten, Spiele oder Hundesport gehören oft nicht dazu. Gibt man dem Kangal jedoch die Möglichkeit für viel Bewegung, eine artgerechte Beschäftigung und lässt ihn idealerweise auch seinen Wachtrieb ausleben, führt das zu einem glücklichen und ausgeglichenen Hund.
Hier geht es zum ausführlichen Ratgeber: Beschäftigung für den Kangal
Für wen eignet sich ein Kangal?
Ein Kangal ist weder ein einfacher Anfängerhund noch ein klassischer Familienhund. Seine speziellen Eigenschaften als Herdenschutzhund machen die Haltung anspruchsvoll. Wer sich hingegen genau dafür interessiert, die Rasse gut kennt und dem Kangal ein passendes Umfeld bietet, der wird mit einem Kangal langfristig glücklich werden und hat einen treuen und gelassenen Freund an seiner Seite.
Hier geht es zum ausführlichen Ratgeber: Eignet sich ein Kangal für mich?
Bildquellen
Illustrationen: Stefan Große Halbuer