Hundeschuhe kaufen – welche Aspekte sind dabei wichtig?
Warum sollten Hunde eigentlich Schuhe brauchen? Wölfe tragen in freier Natur schließlich auch keine! Heutzutage gibt es noch immer viele Menschen, die dieses Argument als Anlass nehmen, ihrem Hund keine schützenden Pfotenschuhe anzuziehen.
Dabei können diese den Vierbeiner in diversen Situationen unterstützen. Denn ihre Pfotenballen sind empfindlich und leiden unter einer zu starken Beanspruchung.
Ein kleiner Denkanstoß: Der Wolf läuft in der Regel auf einem weichen Waldboden. Hundepfoten betreten jedoch vielerlei andere Oberflächen. Neben Splitt und heißem Asphalt ist es im Winter der mit Salz gestreute Gehweg. All das sind Untergründe, die Hundepfoten Schaden zufügen können.
Gute Hundeschuhe hingegen schützen vor Verletzungen und tragen dazu bei, dass der Hund auf diversen Oberflächen einen besseren Halt erlangt. In manchen Fällen ist ein Pfotenschuh aber auch einfach eine perfekte Abdeckung bei Wunden an der Pfote oder dient als Kratzschutz. Hundeschuhe besitzen demnach auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung.
Für welche Zwecke eignen sich Hundeschuhe?
Die Gründe für den Einsatz von Hundeschuhen können sehr unterschiedlich sein. Hierbei lassen sich folgende Verwendungsbereiche voneinander unterscheiden:
- Jahreszeiten: Viele Hunde lieben es, im Schnee zu toben. Das für den Winter typische Streusalz hingegen kann ihre Pfoten extrem strapazieren. Setzen sich dann auch noch Eisklümpchen zwischen den Zehen fest, wird der Spaziergang für den Hund zur Tortur. Gleiches gilt auch für den Sommer, wenn der Asphalt zu heiß wird und die Gefahr besteht, dass der Hund sich die Pfotenballen verbrennt.
- Verschiedene Untergründe: Auf Schotter, steinigen Straßen und Geröll läuft es sich einfach nicht gut. Viele Hunde verlieren hier den Halt oder verletzen sich. Ein Pfotenschuh bietet hier den richtigen Schutz und sorgt dafür, dass der Hund nicht auf dem Boden rutscht.
- Unterstützung älterer Hunde: Leider haben manche ältere Hunde Probleme mit den Gelenken und somit auch beim Laufen. Hundeschuhe schützen sie, indem sie ihnen den richtigen Halt geben.
- Bei Verletzungen: Hunde haben immer das Bedürfnis, ihre Verletzungen zu belecken. Ein Hundeschuh ist in solchen Fällen ein angemessener Schutz, der dafür sorgt, dass der Heilungsverlauf positiv verläuft.
- Hundesport: Wer seinen Hund gerne zum Klettern oder Wandern mitnimmt, sollte daran denken, dass seine Hundepfoten bei langen Touren extrem beansprucht werden. Hundeschuhe liefern hierfür die richtigen Voraussetzungen und schützen die empfindlichen Hundepfoten vor Verletzungen.
Bei der Wahl der richtigen Hundeschuhe ist es allerdings immer wichtig, dass man nicht nur die richtige Art von Hundeschuhen findet, sondern auch die optimale Größe.
Welche Arten von Hundeschuhen gibt es?
Wer nach einem passenden Paar Hundeschuhe sucht, der stößt schnell auf unterschiedliche Ausführungen. Grundlegend unterscheidet man auf dem Markt die folgenden Arten an Pfotenschuhen:
- Hundeschuhe mit fester Sohle: Solche Modelle sind in vielen Fällen aus Nylon gefertigt oder bestehen aus anderen Textilien. Zusätzlich sind sie mit einer gummierten Sohle mit Profil ausgestattet. Diese Art von Hundeschuhen sind besonders für den Outdoorbereich geeignet. Der Hund bekommt mittels dieser Schuhe den nötigen Halt auf dem Boden und seine empfindlichen Pfotenballen werden vor Splitt oder anderen spitzen Gegenständen geschützt. Viele dieser Pfotenschuhe sind auch wasserfest. Der Nachteil: Leider lassen sich diese Schuhe nicht immer optimal an die Hundepfote anpassen. Außerdem brauchen die meisten Hunde eine Weile, bis sie sich an sie gewöhnt haben.
- Pfotenschuhe in Sockenform: Sie werden besonders dann eingesetzt, wenn ein hoher Tragekomfort gewünscht ist. Sie ähneln typischen Socken und besitzen, je nach Modell, eine Ledersohle oder sind mit Noppen ausgestattet. Ihr Verwendungszweck ist hauptsächlich im medizinischen Bereich angezeigt. Der Hund kann dank dieser Hundeschuhe nicht an seinen Pfoten lecken. Ebenso sind manche von ihnen atmungsaktiv, sodass ein guter Luft- und Feuchtigkeitsaustausch gewährleistet ist. Das Manko: Sie liefern keinen Schutz bei Feuchtigkeit, geschweige denn auf rauen Oberflächen.
- Hunde-Gummistiefel: Für einen Spaziergang im Regen sind diese Hundeschuhe das Richtige. Sie bestehen vollständig aus Kautschuk und sind dementsprechend wasserdicht. Diese Hunde-Luftballons, wie man sie auch gerne nennt, sind auch zur Wundabdeckung ideal, sollten aber nicht in den heimischen vier Wänden getragen werden. Denn sie sind nicht atmungsaktiv, was die Wundheilung negativ beeinflussen kann. Der große Vorteil dieser Modelle besteht darin, dass Hunde sie meist ohne Schwierigkeiten akzeptieren, weil sie sich an die Pfote schmiegen, wie eine zweite Haut. Allerdings ist das Material relativ dünn. Spitze Steine oder Splitt zerstören sie relativ schnell. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Hund über den Boden rutscht, da die Schuhe keine rutschfeste Sohle besitzen.
Für welche Art von Hundeschuhen man sich entscheidet, hängt vor allem damit zusammen, welchen Zweck sie erfüllen sollen. Möchte man sie beim Hundesport oder auf Wanderungen einsetzen, sind Hundeschuhe mit Gummisohle empfehlenswert. Sollen sie einfach bei nassem Wetter die Pfoten trocken halten, sind Hunde-Gummistiefel eine gute Wahl.
Welche Materialien werden bei der Herstellung von Hundeschuhen verwendet?
Je nach Einsatzzweck müssen die Hundeschuhe aus einem bestimmten Material gefertigt sein. Für gewöhnlich unterscheidet man hierbei zwischen natürlichen und synthetischen Stoffen. Zu den natürlichen Materialien gehört:
- Baumwolle: Sie wird meist zur Herstellung von sogenannten Hundesocken eingesetzt. Baumwolle ist atmungsaktiv und weich, sodass sie einen hohen Tragekomfort bietet. Außerdem ist sie sehr pflegeleicht und als Hausschuh für den Hund bestens geeignet.
- Leder: Etwas robuster als Baumwolle, aber etwas empfindlich bei größeren Mengen an Wasser. Auf sandigen oder asphaltierten Straßen sind Hundeschuhe aus Leder jedoch noch akzeptabel.
- Naturkautschuk: Schützt den Hund in jedem Fall vor Nässe. Ein sinnvoll einzusetzendes Material, wenn der Hund eine Verletzung hat und diese beim Spaziergang abgedeckt werden muss.
Bei den synthetischen Materialien wird hingegen folgendes bei der Herstellung verwendet:
- Neopren: Neopren ist wasserdicht. Allerdings lassen sich Schuhe aus besagtem Material nur schlecht an die Hundepfote anpassen. Hundeschuhe für den Outdoor-Bereich sind bestenfalls aus diesem Material gefertigt.
- Mesh-Stoff: Ein atmungsaktiver Stoff, der, sofern er mit einer Gummisohle ausgestattet wurde, ideal für längere Wanderungen oder Hundesport geeignet ist. Er zeichnet sich durch die kleinen Löcher im Stoff aus. Sie sind nicht wasserfest, trocknen aber sehr rasch. Für den Sommer sind Schuhe aus diesem Material bestens geeignet.
- Polyurethan: Es ist stabil und gleichzeitig weich, sodass es sich ideal an die Pfote des Hundes anpasst. Leider ist es nicht besonders atmungsaktiv und daher nur geeignet, wenn der Hund die Schuhe für eine kurze Zeit tragen soll.
Wie ermittelt man die richtige Größe?
Damit ein Hund gut in den Schuhen laufen kann, ist die richtige Größe unerlässlich. Hundeschuhe gibt es in den Größen XS bis XL. In vielen Fällen geben die Hersteller die Schuhgröße in Millimetern an.
Doch wie findet man heraus, welche Größe dem eigenen Hund passt? Glücklicherweise gibt es einen einfachen Trick, um dies herauszufinden.
Im Prinzip benötigt man nur ein Blatt Papier und einen Bleistift. Der Hund sollte auf allen vier Pfoten stehen. Nun wird das Blatt Papier unter eine seiner Pfoten gelegt.
Wichtig ist, dass der Hund sein Gewicht auf diese Pfote verlagert. Denn ist dies nicht der Fall, wird die Messung verfälscht. Häufig genügt es, den Hund sanft, aber bestimmt in die Richtung der Pfote zu lehnen.
Steht der Hund dann mit seinem Gewicht auf der Pfote, nimmt man den Bleistift zur Hand und führt diesen – senkrecht gehalten – neben der Pfote entlang. Nimmt der Hund die Pfote danach wieder vom Papier, hat man eine gute Schablone, mit der man arbeiten kann.
Die Vermessung erfolgt an allen vier Hundepfoten. Denn häufig besitzen Hunde vorne größere Pfoten als hinten.
Anschließend wird nur noch mittels eines Maßbandes die Länge und Breite der Pfote vermessen. Der daraus resultierende Wert entspricht dann der Größe, die für den Hundeschuh ausgesucht werden muss.
Wichtig: Beim Vermessen sollte man nicht in die Versuchung kommen, ein paar Millimeter zu- oder abzuziehen. Denn dies führt dazu, dass der Schuh nicht richtig passt. Er darf auf keinen Fall zu groß oder zu klein sein, sondern sollte so gut wie möglich an der Pfote sitzen.
Worauf man beim Kauf noch achten sollte
Neben der Art und dem Verwendungszweck sollte man beim Kauf von Pfotenschuhen auch noch auf andere Attribute achten. Mit dazu gehört:
- Verschluss: Der Verschluss gewährleistet einen sicheren Sitz der Hundeschuhe an der Pfote. Er sollte so gearbeitet sein, dass man die Schuhe bequem an- und wieder ausziehen kann. In den meisten Fällen sind Klettverschlüsse integriert. Es gibt jedoch auch Hundeschuhe, die zusätzlich mit einem Reißverschluss ausgestattet sind. Bei Hundeschuhen für den Innenbereich kommen außerdem Gummizüge zum Einsatz. Viele Hundeschuhe sind gleich mit mehreren Verschlussmöglichkeiten versehen, um eine möglichst gute Anpassung an die Pfote des Hundes zu gewährleisten.
- Anti-Rutsch-Noppen: Diese sind besonders bei den Modellen für den heimischen Gebrauch wichtig. Sie schützen den Hund auf glatten Böden, damit dieser nicht darauf ausrutscht.
- Reflexionselemente: Um den Hund bei Dunkelheit besser zu sehen, besitzen viele Hundeschuhe Reflexionselemente.
Wie gewöhnt man einen Hund an Hundeschuhe?
Für viele Hunde ist ein Hundeschuh in erster Linie unbequem. Einige gewöhnen sich jedoch sehr rasch an die Hilfe und machen keine Schwierigkeiten mehr beim Anziehen. Doch wie gewöhnt man einen Hund eigentlich an die Hundeschuhe?
Zeit ist ein wichtiges Thema, wenn der Hund zum ersten Mal an die Pfotenschuhe herangeführt wird. Daher werden die Schuhe erst einmal zum Beschnuppern auf den Boden gelegt. Hat er erkannt, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht, kann man es mit dem Anziehen versuchen.
Hierzu zieht man zunächst einen der Hundeschuhe behutsam über eine der Pfoten. Lässt der Hund dies ohne Protest mit sich machen, hat er ein Leckerchen verdient. Diese Vorgehensweise unternimmt man nun Schritt für Schritt mit allen vier Pfoten.
Dabei werden die Hundeschuhe jedoch noch nicht geschlossen. Dieser Schritt kommt erst, wenn der Hund die Schuhe ohne Probleme akzeptiert und beim Anziehen entspannt bleibt. Selbstverständlich sollte man ihn immer positiv bestärken, bei manchen Hunden wirken Leckerchen wahre Wunder.
Innerhalb der ersten Zeit kann es vorkommen, dass der Hund sich den Schuh selbstständig auszieht. In diesem Fall sollte man den korrekten Sitz überprüfen. Hierbei ist Geduld der richtige Weg.
Wie werden Hundeschuhe richtig angezogen?
Die Vorgehensweise beim Anziehen eines Hundeschuhs variiert je nach Modell, Material und Verschluss. Eines vorweg: Die ersten paar Male kann das Prozedere zu einer Geduldsprobe werden. Doch schon nach kurzer Zeit werden die jeweiligen Handgriffe zur Routine und es fällt leichter.
Bei allen Schuhen mit einem Verschluss ist es sinnvoll, den Schuh langsam auf die Pfote des Hundes zu drehen. Hierzu hält man das Bein des Hundes fest und setzte die Pfote in den Schuh. Um einen optimalen Sitz zu erreichen, dreht man ihn dann so lange nach oben, bis er korrekt sitzt.
Im Anschluss werden die Verschlüsse richtig justiert und der Hund sollte kein Problem haben, in dem Schuh zu laufen. Wichtig: Klettverschlüsse und Gummibänder sollten eng, aber nicht zu fest am Hundebein anliegen. Andernfalls wird die Durchblutung der Pfote behindert.
Hunde-Gummistiefel sind sehr dehnbar. So kann man sie bequem am oberen Ende auseinanderziehen und über die Pfote des Hundes stülpen. In manchen Fällen ist es außerdem empfehlenswert, sich beim Anziehen der Gummistiefel von einer zweiten Person helfen zu lassen.
Wie werden Hundeschuhe richtig gereinigt?
Hundeschuhe kommen regelmäßig mit Schmutz in Berührung, weswegen es sinnvoll ist, sie nach dem Gebrauch zu reinigen. Weist der Hundeschuh keinen sichtbaren Schmutz auf, empfiehlt es sich, sie zum Lüften aufzuhängen. Auf diesem Weg verflüchtigt sich eventuell vorhandene Feuchtigkeit.
Die meisten Hundeschuhe lassen sich außerdem in der Waschmaschine reinigen. Hierbei ist es empfehlenswert, auf die Pflegeanleitung des Herstellers zu achten. Dort findet man in der Regel sämtliche Hinweise zu Waschtemperatur und Trocknung.
Lederschuhe sollte man hingegen nur mit einer Lederpflege behandeln. Diese dürfen nicht in die Waschmaschine gegeben werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Klettverschlüsse regelmäßig darauf zu überprüfen, ob sich Haare oder Flusen in ihnen angesammelt haben. Diese sollten dann entfernt werden, weil sie die Haftkraft reduzieren.