Hundekäfig kaufen – welche Aspekte sind dabei wichtig?
In den USA ist es nichts Ungewöhnliches, wenn ein Hund in einer Gitterbox untergebracht wird. Teilweise verbringt er seine Zeit über Stunden hinweg in der Box.
Kleineren Hunden kann solch ein Käfig vielleicht noch den nötigen Platz bieten. Bei einem größeren Hund gleicht die Situation jedoch eher der Käfighaltung, wie man sie bei Hühnern kennt. Für den Hund bedeutet eine Unterbringung im geschlossenen Käfig immer eine Bewegungseinschränkung.
Innerhalb Deutschlands ist die Verwendung eines Hundekäfigs daher sehr umstritten. Zudem ist sie an gesetzliche Auflagen geknüpft, über die man sich im Vorfeld informieren sollte.
Trotzdem gibt es ein paar gute Gründe, bei denen der Einsatz eines Hundekäfigs durchaus sinnvoll sein kann. Neben der richtigen Größe sollten außerdem noch weitere Eigenschaften beim Kauf beachtet werden.
Hundekäfig – Das sagt die Gesetzgebung
Gemäß Paragraf 2, Nummer 1 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) ist ein Hund seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen unterzubringen. Entscheidend ist hierbei das Wörtchen „angemessen“. Im Grunde meint der Gesetzgeber hiermit, dass die Unterbringung artgerecht sein muss.
Der Hund muss sich im Käfig frei bewegen können. Das heißt, es muss genügend Platz vorhanden sein, damit er sich hinlegen, hinsetzen oder aufrecht stehen kann. Diese Dinge Fähigkeiten gehören unter anderem zu seinen artgerechten Verhaltensweisen.
Innerhalb der Tierschutz-Hundeverordnung ist außerdem festgelegt, dass ein Hund (entsprechend seiner Größe) zwischen sechs und zehn Quadratmeter Platz benötigt. Diese Voraussetzung, die im Paragraf 6, Absatz 2 festgelegt ist, erfüllen jedoch die meisten handelsüblichen Hundekäfige nicht.
Ferner wird für den Begriff „angemessen“ auch „verhältnismäßig“ eingesetzt. Dies beschreibt, dass eine Hundebox oder ein Hundekäfig für eine kurze Zeit auch verhältnismäßig sein kann, obwohl er eigentlich zu klein ist.In diesem Fall sollte zuvor jedoch überprüft werden, ob die Art der Unterbringung zumutbar für den Hund ist und ob sein Gebrauch unbedingt erforderlich ist.
Ein gutes Beispiel: Wenn der Hund im Flugzeug mitfliegt und zwölf Stunden im Laderaum untergebracht wird, kann dies als verhältnismäßig angesehen werden, sofern der Hundekäfig bestimmten Auflagen entspricht. Verbrächte der Hund diese zwölf Stunden jedoch zu Hause im Käfig, wäre dies als unverhältnismäßig einzustufen.
Eine konkrete Zeitangabe, wie lange ein Hund in einem Hundekäfig untergebracht werden darf, ist nicht festgelegt. Im Grunde entscheidet hierbei der Einzelfall; und in jedem Fall immer die Verhältnismäßigkeit.
In welchen Fällen darf man einen Hundekäfig nutzen?
Laut der Gesetzgebung gibt es mehrere Gründe, warum der Einsatz eines Hundekäfigs oder Zimmerkennels durchaus sinnvoll sein kann. Hierzu gehört:
- Transport (z. B. im Auto oder Flugzeug)
- Tierärztliche Behandlung (nur, wenn vom Tierarzt empfohlen)
Dabei ist zu beachten, dass ein Hundekäfig nur dann eingesetzt werden sollte, sofern der Tierarzt die Unterbringung in einem Hundekennel für sinnvoll oder erforderlich hält. Die Unterbringung erfolgt nur, wenn sie zur Genesung beiträgt und der Hundekäfig gewissen Voraussetzungen entspricht.
Dann – und auch nur dann – darf die Tür des Hundekäfigs auch geschlossen werden. Steht die Hunde Gitterbox in einem Wohnraum und dient als Liegeplatz für den Hund, muss die Tür offengelassen werden.
Rechtlich gesehen ist jeder Hundebesitzer auf der sicheren Seite, wenn er den Hundekennel nur dann einsetzt, wenn er den Hund damit transportiert oder eben auf Anraten eines Tierarztes verwendet. Genauso sieht es aus, wenn der Hund die Box jederzeit freiwillig betreten und wieder verlassen kann.
Die Hunde Gitterbox oder der Zimmerkennel als Erziehungsmaßnahme?
Leider gibt es immer mehr Menschen, die ihren Hund aufgrund seines Fehlverhaltens in die Gitterbox sperren. Teilweise nicht nur für den Moment, sondern für Stunden. Manchmal verbringen Hunde mehrere Stunden oder die ganze Nacht in der Gitterbox, weil der Besitzer es verpasst hat, ihn richtig zu erziehen.
Gute Beispiele hierfür sind das Bellen an der Haustür, die Zerstörung des Mobiliars oder dass der Hund sein Geschäft in der Wohnung verrichtet. In vielen Fällen lässt sich das Fehlverhalten des Hundes mit einer konsequenten Erziehung – für die kein Hund jemals zu alt ist – abtrainieren.
Im Zweifel können der Besuch einer Hundeschule oder der Kontakt zu einem Hundetrainer hier hilfreich sein. Zur Erziehung darf der Hundekäfig nicht eingesetzt werden.
Genauso wenig darf der Hundekäfig eingesetzt werden, wenn sich der Hundebesitzer außer Haus befindet und der Hund zu Hause bleibt. Selbst wenn abseits dieser Zeit ausgedehnte Spaziergänge stattfinden, ist dies keine Kompensation für die Unterbringung in einem Käfig.
Im Fokus der allgemeinen Benutzung steht stets die Überlegung, ob der geschlossene Hundekäfig in genau dieser Situation dem Schutz und der Sicherheit des Hundes dient und ob es für die Verwendung Alternativen gibt.
In den letzten Jahren steht auch immer öfter die These im Raum, dass sich Welpen leichter zur Stubenreinheit erziehen lassen, wenn sie über Nacht in den Käfig gesperrt werden. Erst wenn sie sich akustisch melden, werden sie aus dem Käfig gelassen. Dieses Vorgehen gehört ebenfalls zu den nicht tragbaren Situationen, bei denen ein Hundekäfig unrechtmäßig als Erziehungsmaßnahme eingesetzt werden darf.
Welche Größe sollte ein Hundekäfig haben?
Der Gesetzgebung entsprechend sollte ein Hundekäfig mindestens die Grundfläche von sechs bis zehn Quadratmetern besitzen, je nach Größe des Hundes. Die meisten Hundekäfige erfüllen diese Anforderungen jedoch nicht und sind bedeutend kleiner.
Generell lässt sich sagen, dass der Hund im Käfig immer die Möglichkeit haben muss, sich zu strecken, zu stehen und sich ohne Probleme umzudrehen. Um eine angemessene Größe auszurechnen, kann man die folgenden Kriterien zu Rate ziehen:
- Länge: Länge des Hundes von der Nasenspitze bis zum Rutenansatz + die halbe Länge der Vorderbeine.
- Breite: doppelte Schulterbreite des Hundes
- Höhe: Höhe des Hundes vom Boden bis zu den Ohrenspitzen + fünf Zentimeter
Es ist demzufolge unerlässlich, den Hund zu vermessen. Denn nur dann kann eine einigermaßen ausgewogene Größe ausgesucht werden. Diese gilt in jedem Fall als das absolute Minimum und sollte wann immer möglich deutlich großzügiger ausfallen.
Hundekäfige gibt es sowohl für kleinere als auch größere Hunde. Die meisten Hersteller zeichnen sie mit Universalgrößen von XS bis XXL aus. In der Regel geben sie dem Verbraucher auch eine Größentabelle an die Hand, in welcher die Maße im Einzelnen beschrieben stehen.
Aus welchen Materialien wird ein Hundekäfig hergestellt?
Ein Hundekennel besteht in der Regel aus Metall. Um sie vor Rost zu schützen, sind die Metallstäbe meist verzinkt und häufig mit einem Kunststoff verkleidet. Ferner gibt es auch Hundekäfige, bei denen das Metall mit einem hundefreundlichen Lack gestrichen ist.
Die innen liegende Bodenwanne besteht hingegen aus einem robusten Kunststoff, der je nach Größe in seiner Härte variiert. Hierfür wird für gewöhnlich ABS-Kunststoff verwendet.
Eine weitere Alternative sind Hundekäfige, deren Grundgerüst aus Holz besteht und lediglich die Gitterstäbe aus Aluminium oder anderem Metall gefertigt sind. Sie sind relativ robust, aber auch erheblich schwerer als ein Hundekäfig aus Metall.
Worauf beim Kauf sonst noch zu achten ist
Neben der richtigen Größe und dem Material sollte man beim Kauf noch auf andere Eigenschaften achten, um ein gutes Modell zu erwerben. Hierzu gehört:
- Gewicht: Dieses Kriterium spielt vor allem eine Rolle, wenn der Käfig regelmäßig von transportiert werden soll. Bleibt er zu Hause an seinem festen Platz, ist das Gewicht des Hundekäfigs eher zweitrangig. Klar ist aber auch, dass Hundekäfige mit steigendem Gewicht in der Regel auch eine bessere Stabilität aufweisen.
- Anzahl der Türen: In der Regel gibt es Hundekäfige mit einer oder zwei Türen. Wie viele Türen er besitzen sollte, hängt davon ab, wie viele man seinem Hund anbieten möchte. Selten sind auch drei Türen in den Hundekäfig integriert. Mehrere Türen ermöglichen dem Hund einen leichteren Ein- und Ausstieg. Sie können auch von Vorteil sein, wenn der Käfig von mehreren Hunden auf einmal genutzt wird.
- Verschlussmechanismus: Um den Hundekäfig zu verschließen, ist eine zuverlässige Verschlussmöglichkeit erforderlich. Die meisten Hundekäfige sind pro Tür mit einem oder zwei Riegelbolzen ausgestattet. Sie sollten sich einfach bedienen lassen, die Tür aber ebenso sicher geschlossen halten.
- Faltbarkeit: In den meisten Fällen lassen sich Hundekäfige einfach zusammenklappen, wenn sie nicht gebraucht werden. Das ist besonders dann wichtig, wenn der Käfig nur vorübergehend benötigt wird und man ihn platzsparend lagern möchte. Gleichzeitig kann dies eine gute Funktion sein, wenn der Hundekennel im Auto verwendet wird. Dann lässt er sich nämlich einfach zusammenklappen, wenn man andere Dinge im Kofferraum unterbringen möchte.
- Rollen: Um den Hundekäfig leichter in der Wohnung zu transportieren, sind manche Modelle unterseitig mit ein paar Rollen ausgestattet. Diese sollten zusätzlich mit einer Bremse zum Einrasten ausgestattet sein.
- Zubehör: Als Zubehör für den Hundekäfig kommt neben einer geeigneten Abdeckung ein Kissen oder eine Hundematratze infrage. Beide Komponenten tragen dazu bei, dass sich der Hund wohler in dem Käfig fühlt. Dieses Zubehör ist allerdings extra erhältlich und sollte entsprechend der Größe des Hundekäfigs angepasst sein.
Wie bringt man den Hundekäfig korrekt im Auto an?
Für gewöhnlich werden für die Verwendung im Auto spezielle Hunde-Transportboxen angeboten. Diese sind aus Aluminium gefertigt und bieten einen deutlich besseren Schutz, wenn es zu einem Unfall kommt. Alternativ können jedoch auch Hundekäfige im Auto verwendet werden.
Für eine korrekte Befestigung werden in der Regel Riemen oder spezielle Gurte verwendet, womit man den Käfig festschnallt. Handelt es sich um einen kleineren Käfig, wird dieser mit einem Sicherheitsgurt gesichert auf der Rückbank transportiert.
Wichtig ist, dass zwischen der Rückenlehne und dem Käfig kein Abstand vorhanden ist. Denn nur so bekommt der Käfig den nötigen Halt und rutscht unterwegs nicht herum.
Eine allgemeine Sicherung des Käfigs ist immer wichtig. Dabei ist es unerheblich, ob er auf der Rückbank oder im Kofferraum positioniert wird.
Wie wird der Hundekäfig richtig gereinigt?
Die Reinigung sollte man stets vom Material des Hundekäfigs abhängig machen. In der Regel lassen sich die meisten Modelle mit etwas warmem Wasser und etwas Universalreiniger säubern.
Bevor das Gitter des Käfigs gereinigt wird, reinigt man am besten die Bodenwanne mit einem Staubsauger. Hierbei wird ein Großteil der Haare und grober Schmutz entfernt. Im Anschluss wischt man einfach mit einem nassen Lappen oder Schwamm sämtliche Flächen ab.
Danach wird der Hundekäfig noch einmal eingehend mit einem trockenen Tuch abgetrocknet. Möchte man ihn danach zusammenklappen und einlagern, sollte der Hundekäfig zuvor vollständig getrocknet sein.
Gegen Gerüche im Hundekäfig kann außerdem ein Enzymreiniger eingesetzt werden. Nach einer überstandenen Krankheit sollte man das Material wenn möglich mit einem Desinfektionsmittel behandeln. Für den Einsatz im Heimtierbereich stehen spezielle Mittel zur Wahl.
Wie gewöhnt man den Hund an den Hundekennel?
Es gibt viele Hunde, die gerne in einer Höhle liegen. Wird der Käfig mit einer Decke abgedeckt und nur die Tür offengelassen, legt sich der Hund womöglich freiwillig hinein. Anderen hingegen ist der Käfig unheimlich und sie müssen erst daran gewöhnt werden.
Welpen setzt man am besten direkt in den Zimmerkennel oder lockt sie mit einem Leckerli hinein. Überschwängliches Loben verstärkt ihre positiven Erfahrungen und die Kleinen akzeptieren den neuen Liegeplatz relativ rasch.
Ähnlich lassen sich übrigens auch ältere Hunde an den Zimmerkennel gewöhnen. Liegen dann noch ein paar Spielzeuge von ihm in dem Käfig, wird er sich relativ schnell damit anfreunden, ihn zu nutzen.