Für wen eignet sich ein Golden Retriever?

Den Golden Retriever kennt fast jeder und der Ruf der Rasse ist denkbar gut. Immer freundlich zu Menschen und Hunden, intelligent und wunderschön – der Goldie ist für viele Menschen ein Traumhund. Außerdem gehört er auch zu den wenigen Rassen, die man als unkomplizierten Familienhund bezeichnen kann. Kein Wunder also, dass der Golden Retriever so beliebt ist. Doch eignet sich der Goldie, eine Jagdhundrasse, wirklich für fast Jeden? Auch für Hundeanfänger? Hier erfahren Golden-Retriever-Besitzer oder Welpeninteressenten, für wen der Golden Retriever geeignet ist – und für wen eher nicht.

Ist der Golden Retriever ein guter Familienhund und Begleithund?

Fragt man nach geeigneten Familienhunden und möchte dabei gerne einen etwas größeren Hund, werden oft die Retriever, allen voran der Labrador und der Golden Retriever, empfohlen. Und tatsächlich hat der Golden Retriever sehr viele Eigenschaften, die ihn zu einem idealen Familienhund bzw. Alltagsbegleiter machen. Dabei sollte man aber auch beachten, dass Goldies aktive, sportliche Hunde sind, die beschäftigt werden möchten.

Der Golden Retriever: Groß, aktiv und als Junghund oft sehr stürmisch

Es kommt manchmal vor, dass Golden Retriever unterschätzt werden. Vor allem im Welpenalter und während dem Erwachsenwerden sind sie oft so stürmisch und aktiv, dass unvorbereitete Halter an ihre Grenzen geraten können. Immerhin ist der Goldie kein kleiner Hund. Allerdings bleibt der Golden Retriever dabei immer fröhlich und freundlich. Dadurch lässt sich der jugendliche Wahnsinn mit Humor, Geduld und konsequenter Erziehung normalerweise gut bändigen. Allerdings sollten Goldie-Halter darauf vorbereitet sein: Auch die gut erzogenen, ruhigen und netten Golden Retriever, die überall brav ohne Leine laufen, waren anfangs ebenfalls stürmische Junghunde, die erst erzogen werden mussten.

Als ehemalige Jagdhunde sind Golden Retriever in der Regel auch keine reinen Begleithunde, die nichts brauchen, außer dreimal täglich eine Runde um den Block. Lange Spaziergänge und eine fordernde Beschäftigung sorgen für den nötigen Ausgleich und für Zufriedenheit beim Hund. Mehr dazu auch bei den geeigneten Beschäftigungsmöglichkeiten für den Golden Retriever.

Freundlich zu Mensch und Hund

Die gesamte Erziehung und der Umgang im Alltag sind beim Golden Retriever immer von dessen “Nettigkeit” geprägt. Wo andere Halter mit kernigeren Rassen aufpassen müssen, dass ihre Hunde sich nicht bedrängt fühlen und dann knurren oder schnappen, ist der Goldie oft fröhlich und freundlich. Selbst mitten im Trubel. Dieser Faktor macht den Golden Retriever zum perfekten Hund für turbulente Familien. Besucher und Kinder werden von fast allen Golden Retrievern freundlich begrüßt und als Spielpartner gerne in Beschlag genommen.

Im Gegensatz zu Rassen mit Schutztrieb sind viele Golden Retriever zudem wenig bellfreudig. Dafür kann es aber auch passieren, dass der Goldie Eindringlinge eher freundlich begrüßt, statt sie zu melden – selbst wenn es Einbrecher wären.

Gelassen in der Familie oder bei Ausflügen

“Der Golden Retriever hat ein ausgeglichenes Temperament; er ist nicht hektisch oder nervös, aber auch nicht zu ruhig oder gar lethargisch, sondern er ist lebhaft und fröhlich und passt sich allen Alltagssituationen mit viel Gelassenheit und Unerschrockenheit an”, schreibt der DRC (Deutscher Retriever Club) über den Golden Retriever¹. Das sind ideale Eigenschaften, um den Hund überall hin mitzunehmen und auch für das Zusammenleben mit Kindern. Während hektische und nervöse Hunde (beispielsweise viele Hütehunde) von zu vielen Außenreizen schnell überfordert sind, ist ein gut gezüchteter Golden Retriever überall fröhlich mit dabei. Der Goldie ist deshalb eine gute Wahl für alle, die gerne viel unterwegs sind und den Hund dabei gerne mitnehmen möchten.

Ist der Golden Retriever als Ersthund für Anfänger geeignet?

Der Golden Retriever gilt als eine der Rassen, die auch für Anfänger gut geeignet sind. Für jede Hunderasse gilt, dass sich erfahrene Hundebesitzer oft leichter tun bei der Erziehung, beim Lesen der Körpersprache von Hunden oder bei der Einschätzung, ob ein Verhalten normal oder problematisch ist. Der Goldie jedoch verzeiht kleine Anfangsfehler problemlos. Seine Fröhlichkeit, die Unerschrockenheit und Freundlichkeit machen es dem Besitzer sehr leicht.

Allerdings sollten gerade Menschen, die sich als ersten Hund einen Golden Retriever holen, über die Rasse möglichst viele Informationen einholen. Ein guter Züchter kann schon bei der Auswahl des Welpen beraten und darauf Wert legen, dass der Welpe genau zu seiner Familie passt. Denn auch innerhalb eines Wurfes sind die Charaktere oft sehr unterschiedlich – vom ruhigeren Vertreter bis hin zum stürmischen Draufgänger. Achtet man auf eine geduldige und liebevolle Erziehung, überfordert den Hund anfangs nicht, aber sorgt mit zunehmenden Hundealter für ausreichend altersgerechte Beschäftigung, steht einem Golden Retriever auch als Anfänger nichts im Weg. Im Gegenteil: Stimmen die Voraussetzungen, gibt es kaum eine Hunderasse, die sich so gut als Ersthund eignet, wie der Golden Retriever.

Checkliste: Für wen eignet sich der Golden Retriever?

Man hat Freude an einem aktiven, fröhlichen Hund.
Man ist bereit, dem Hund mehr an Beschäftigung zu bieten, als reine Spaziergänge.
Man weiß, dass man unter Umständen einen vergleichsweise großen, wilden und stürmischen Welpen / Junghund erwarten kann, den man über Monate hinweg erst erziehen muss.
Man kann damit leben und ist bereit, entsprechend Trainingszeit zu investieren, falls der Golden Retriever Jagdtrieb hat.
Man geht geduldig, gut gelaunt und positiv mit dem Hund um und erzieht ihn konsequent, aber ohne Grobheit und übertriebene Strenge.
Für Eltern: Auch wenn der Goldie in der Regel freundlich und gelassen mit Kindern umgeht, ist man bereit, für den Hund und die Kinder klare Regeln und Grenzen festzulegen.
Man hat den Golden Retriever gerne mit dabei und empfindet ihn als echtes Familienmitglied.

Quellen

Deutscher Retriever Club e.V: Rassebeschreibung für den Golden Retriever

Bildquellen

Illustrationen: Stefan Große Halbuer