Der Dackel, auch Teckel oder Dachshund genannt, gehört zu den bekanntesten Hunderassen. Aktuell wird er zunehmend beliebter, wozu (leider, muss man sagen) auch die Instagram-taugliche, lustige Optik dieser Hunde beiträgt. Das einzigartige Wesen des Dackels, aber auch Einschränkungen bei der Gesundheit des Dackels sollte man dabei aber nicht vergessen. Und auch nicht, dass ein passionierter Jagdhund wie der Dackel sich nur bedingt für Anfänger eignet.
Der Rassestandard des Dackels
Im Rassestandard ist festgehalten, wie eine Hunderasse aussieht, wie groß und schwer sie ist und welches Wesen sie haben sollte. Wir stellen dir hier vor, welche Rasseeigenschaften ein Dackel von Haus aus mitbringt, und gehen nachher noch genau darauf ein, was das im Alltag bedeuten kann.
Die verschiedenen Dackel-Rassen
Beim Dackel gibt es hierzu Standards zu allen drei Varianten: Zum Rauhaardackel, Langhaardackel und Kurzhaardackel. Diese wiederum gibt es in drei Größen: Als Standarddackel, Zwergdackel und Kaninchendackel, wobei letzterer am kleinsten ist.
Da die Dackel sich im Wesen aber alle sehr ähnlich sind, fassen wir sie hier alle zusammen, gehen ganz am Schluss aber noch einmal auf die Unterschiede zwischen verschiedenen Dackel-Varianten ein.
Falls du außerdem wissen möchtest, was amerikanische Dackel sind, dann lies dir dazu unseren Ratgeber zu Fellfarben beim Dackel durch, wo wir auch auf den Unterschied zwischen dem „deutschen“ (bzw. FCI) Dackel und dem amerikanischen Dackel eingehen.
FCI-Standard für den Dackel
Der Dackel, oder Teckel, wie er vor allem in jagdlichen Kreisen genannt wird, gibt die FCI (Fédération Cynologique Internationale) den Rassestandard vor. Viele dieser genannten Eigenschaften begründen sich auf der Geschichte des Dackels als Jagdhund. Beim Dackel findet man hier zu den gewünschten Eigenschaften der Rasse:
Der Dackel sei: „Im Wesen freundlich, weder ängstlich noch aggressiv, mit ausgeglichenem Temperament.“(1)
Das zeigt schon, dass der Dackel durchaus ein guter Familienhund sein kann, der gute Anlagen zum verlässlichen Begleiter mitbringt. Allerdings mit Einschränkung, worauf wir gleich noch genauer eingehen.
Weiter sagt der FCI-Standard aber auch über den Dackel: „Passionierter, ausdauernder, feinnasiger und flinker Jagdhund.“
Das wiederum kann im Alltag zur Herausforderung werden. Auch das schauen wir uns gleich noch im Detail an, damit auch Hundeanfänger gut einschätzen können, wie das Leben mit einem solchen Jagdhund tatsächlich aussieht.
Zuchtverbände und Zuchtlinien beim Dackel
Bei einigen Jagdhunden wie dem Golden Retriever oder Labrador, aber auch bei Hütehunden wie dem Border Collie oder Australian Shepherd, wird bei der Zucht zwischen Showlinien und Arbeitslinien unterschieden.
Beim Dackel gibt es diese Unterscheidung in dieser Form nicht, jedoch haben sich verschiedene Züchter auch unterschiedliche Hundetypen festgelegt, von robusten, jagdlich arbeitenden Dackel, bis zur Zucht von besonders „schönen“ oder „bunten“ Dackeln. Hier sollte man aber immer auch auf die Gesundheit des Dackels achten, die eng mit der Zucht zusammenhängt.
Wie oben schon erwähnt fungiert die FCI als größter, internationaler Verband für die Hundezucht. Zum FCI gehören für jedes Land die jeweiligen nationalen Dachverbände. In Deutschland ist der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.)(2) für die Hundezucht verantwortlich. Dem VDH angehörig ist der DTK (Deutscher Teckelklub 1888 e.V.)(3), der die Zucht der drei Dackelrassen (Langhaardackel, Kurzhaardackel, Rauhaardackel) betreut.
Der Dackel ist ein eigenständiger Jäger
Dackel wurden als eigenständige Jäger gezüchtet. Sie sollten nicht nur, sie mussten selbst Entscheidungen treffen und mutig sein, wenn sie sich im engen Bau einem wehrhaften Dachs oder Fuchs gegenübersahen.
Doch was bedeutet das für Halter, die ihren Dackel rein als Familienhund halten möchten? Darauf gehen wir jetzt genauer ein.
Sind Dackel schwer erziehbar?
Ein Dackel ist und bleibt ein selbstständiger Hund. Das macht die Erziehung tatsächlich schwerer. Es gibt aber gute Möglichkeiten, von Anfang an dafür zu sorgen, dass der Dackel mit seiner Aufmerksamkeit beim Spaziergang bei dir ist – und nicht bei der nächsten Wildspur.
In unserem Ratgeber zur Erziehung des Dackels geben wir dir dafür einige Tipps mit auf den Weg.
Wichtig ist aber auf jeden Fall eine sehr konsequente Erziehung. Hundeerfahrung ist ebenfalls ratsam (oder zumindest die Zusammenarbeit mit erfahrenen Haltern oder einem Trainer), denn ein Selbstläufer ist der Dackel auf keinen Fall und Fehler in der Erziehung können dazu führen, dass der Dackel niemals ableinbar wird oder aggressives Verhalten (mehr dazu weiter unten) zeigt.
Suchst du nach einem Hund, der problemlos einfach nur dabei sein möchte, keinen zu großen Erziehungsaufwand fordert und viel „will to please“ (also den Willen, dem Menschen zu gefallen) hat? Dann ist der Dackel eher nicht die optimale Wahl.
Jagdtrieb beim Dackel
Der Dackel ist ein Solitär-Jagdhund, der auch ohne Anleitung des Jägers selbstständig jagen sollte. Dementsprechend stöbert er gerne, setzt seine Nase ein und es kann bei mangelnder Erziehung (oder zu wenig vorausschauendes Handeln und rechtzeitiges Anleinen) durchaus vorkommen, dass ein Dackel ohne Leine draußen auf einmal weg ist und erst nach langer Zeit wieder kommt.
Eine furchtbare Situation, die auch nicht immer gut ausgeht!
Einen Hund dauerhaft nur an der Leine zu lassen, ist aber auch keine gute Lösung.
Mit intensivem Training lässt sich der Jagdtrieb meist gut in den Griff bekommen. Das muss man aber können und wollen, denn es erfordert ständige Aufmerksamkeit, viel Training, gutes Timing und Freude an der Arbeit mit dem Dackel. Auch hierzu findest du Tipps in unserem Erziehungsratgeber, den wir oben verlinkt haben.
Allerdings musst du dich darauf einstellen, dass ein Dackel unter Umständen niemals ein Hund wird, der beim Spaziergang ohne Line neben dir hertrottet, und auf den man kaum mehr achten muss.
Sind Dackel bissig oder aggressiv?
In den Beißstatistiken ist der Dackel immer eher vorne angesiedelt. Das heißt, dass es durchaus hin und wieder zu (meist leichteren) Bissverletzungen durch Dackel kommt.
Wie passt das zum Wesen des Dackels, das laut Rassestandard ja „freundlich, weder ängstlich noch aggressiv“ sein soll? Vermutlich tragen dazu mehrere Faktoren bei, die man als Halter unbedingt im Auge behalten sollte:
- Die durchdachte Zucht macht beim Dackel viel aus. Dackel von einem unseriösen Vermehrer oder bei denen die Elterntiere schon aggressiv oder ängstlich sind, können Verhaltensprobleme entwickeln.
- Eine konsequente Erziehung ist beim Dackel sehr wichtig. Überlässt man einem eigenständigen, mutigen und durchsetzungsstarken Hund wie dem Dackel zu viele Entscheidungen, entscheidet er oft auch nicht im Sinne aller anderen Beteiligten. Auch wenn Dackel niedlich und harmlos aussehen, und den Dackelblick perfektioniert haben, sollte man trotzdem konsequent in der Erziehung sein.
- Als Halter solltest du zudem darauf achten, dass fremde Menschen, Besucher oder Kinder den witzig aussehenden Hund nicht zu übergriffig streicheln oder gar hochheben wollen.
- Dackel und kleine Kinder sind oft keine gute Kombi. Möchtest du wissen warum, und ob ein Dackel zu dir passt? Dann lies dir dazu gerne auch unseren Ratgeber mit der praktischen Checkliste durch: Für wen eignet sich ein Dackel?
Unterschiede im Wesen bei verschiedenen Dackeln
Bei der Suche nach dem richtigen Dackel fragst du dich vielleicht auch, wie sich die drei Dackelgrößen und die drei Felltypen, also Langhaardackel, Rauhaardackel und Kurzhaardackel, in ihrem Charakter unterscheiden. Generell gilt: Innerhalb verschiedener Zuchten sind die Unterschiede oft größer, als zwischen den verschiedenen Dackeltypen!
Aber generell gelten Rauhaardackel, bei denen bei der Rasseentstehung Terrier mit eingekreuzt wurden, als kernige Naturburschen mit starkem Charakter, die aber auch gesünder und seltener von Dackellähme betroffen sind, da sie nicht so stark auf extrem kurze Beine und extrem lange Rücken gezüchtet wurden.
Kurzhaardackel sind der „Urtyp“ des Dackels und haben bei guter Zucht ein gemäßigtes Wesen mit allen typischen, oben beschriebenen Dackeleigenschaften.
Langhaardackel hingegen werden manchmal als weniger jagdtriebig mit einem „feineren Wesen“ beschrieben. Man sollte aber nicht vergessen, dass für die langen Haare vor langer Zeit Rassen wie Wachtelhunde, Spaniels und Setter eingekreuzt wurden. Allesamt sehr aktive Jagdhunde, was sich bisweilen in einem eher nervösen Wesen einzelner Zuchtlinien beim Langhaardackel zeigen kann.
Bei den Größen gibt es im Wesen nur wenig Unterschiede. Hier kommt es stark darauf an, welchen Typ Hund der jeweilige Züchter bevorzugt und wie die eigenen Hunde der Züchter vom Wesen her sind. Also am besten einfach einige Züchter besuchen und sich selbst ein Bild machen.
Quellen:
- FCI-Rassestandard (zum Download zur Verfügung gestellt vom Deutschen Dackelklub)
- VDH (Verband für das deutsche Hundewissen): Link zum Rasselexikon
- DTK (Deutscher Teckelklub 1888 e.V.): Link zur Homepage