Labrador - für wen geeignet?

Für wen eignet sich ein Labrador Retriever? (inkl. Checkliste!)

Aktualisiert am: 05.03.2024

Der Labrador Retriever, meist nur Labrador oder liebevoll Labbi genannt, ist eine der bekanntesten Hunderassen. Seine Beliebtheit und sein guter Ruf haben viele Gründe: Er ist grundlegend freundlich zu Menschen und Hunden, ist gutmütig und lässt sich vergleichsweise leicht erziehen.

Allerdings liegt das manchmal etwas überfreundliche Wesen nicht jedem und als aktiver Jagdhund ist der Labrador im Jugendalter manchmal sehr stürmisch. Wir geben Tipps, für wen der Labrador sich eignet, ob er ein guter Hund für Anfänger ist und worauf Familien achten sollten, bei denen ein Labrador einziehen soll. Alle Labrador-Ratgeber und eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen findest du hier: Übersicht über die Hunderasse Labrador.

Der Labrador Retriever: Idealer Familienhund?

Mit dem Begriff Familienhund sind in der Regel Hunde gemeint, die gut in einen Haushalt passen, in dem auch Kinder leben oder Kinder oft zu Besuch kommen. Hier wird der Labrador so häufig empfohlen wie kaum ein anderer Hund. Kein Wunder, denn erst ist gelassen und zeigt keine Aggressionen, was ihn zum perfekten Familienhund macht.

Der Labrador passt gut in Familien mit Kindern

Während Hunde mit Wachtrieb und Schutztrieb wie der Rottweiler oder Dobermann Fremde und Besucher weniger gut finden, ist für den Labrador, eine gute Sozialisierung und Erziehung vorausgesetzt, jeder ein Freund und wird freundlich empfangen. Mehr dazu kannst du in unserem Ratgeber über das Wesen des Labradors nachlesen.

Eignet sich ein Labrador für mich?
Sowohl der Welpe als auch die Kinder brauchen Regeln, damit sie harmonisch zusammenleben

Allerdings sind einige wichtige Regeln essenziell, wenn Kinder mit dem Labrador zusammenleben oder häufig zu Besuch sind:

  • Der Hund benötigt eine Rückzugsmöglichkeit, wo er nicht gestört werden darf.
  • Egal wie freundlich ein Labrador auch sein mag: Kinder sollten lernen, den Hund beim Fressen nicht zu stören, ihm ohne die Anleitung von Erwachsenen nichts aus dem Maul zu nehmen und den Hund nicht zu grob zu umarmen oder an ihm zu ziehen.
  • Kinder und Hunde sollten nie unbeaufsichtigt zusammen sein. Zu schnell können Situationen entstehen, die Kinder noch nicht gut einschätzen können.
  • Der Labrador ist kein kleiner Hund und gerade im Jugendalter oft stürmisch und eher grobmotorisch. Von Anfang an sollte darauf geachtet werden, ruhiges und höfliches Verhalten zu fördern und zu wildes Spiel mit den Kindern zu bremsen, damit niemand umgerannt oder angesprungen wird.

Generell ist der Labrador aber gelassen, auch im Trubel, und bleibt immer freundlich. Beste Voraussetzungen also, dass er in seiner Familie sehr glücklich wird – und seine Familie mit ihm.

Gelassen, freundlich und gutmütig

Während Hütehunde wie Australian Shepherd oder Border Collie bei Kindergeschrei und viel Trubel oft nervös werden oder hochdrehen, ist der Labbi nicht selten tiefenentspannt mitten im Getümmel und genießt es, dabei sein zu dürfen. Auch das macht ihn perfekt für Familien mit Kids oder viel Besuch.

Der Labrador Club (LCD) Sagt sagt dazu in seiner Rassebeschreibung: „Ein typischer Labrador ist gutmütig, d.h. er wird mit fremden Menschen ebenso freundlich umgehen wie mit Kindern oder anderen Tieren.“

Während Rassen mit viel Schutztrieb oder Wachtrieb oft mehr bellen, sind Labradore weniger bellfreudig. Auch hier spielt die Erziehung aber eine große Rolle.

Züchter auswählen beim Labrador

Voraussetzungen, damit der Labrador wirklich alle genannten, positiven Eigenschaften zeigt, ist eine kontrollierte Zucht, in der diese Anlagen gezielt durch Auswahl der Zuchttiere weiter gefördert werden. Labradore aus dubiosen Quellen sollten sowieso tabu sein, um keine zweifelhaften Vermehrer zu unterstützen.

Achte beim Welpenkauf auch darauf, welche Art von Hunden der Züchter anstrebt. Die Unterschiede sind beim Labrador nämlich besonders groß. Nicht nur Arbeitslinie und Showlinie unterscheiden sich, auch innerhalb der Showlinien gibt es große Abstufungen. Von eher phlegmatischen Hunden, die besonders gelassen sind, aber oft weniger „will to please“ und etwas mehr Sturkopf mitbringen, bis zu spritzigen, sportlichen Linien, mit denen man sehr gut Dummytraining oder anderen Hundesport betreiben kann.

Passt der Labrador zu dir? Diese drei Punkte solltest du beachten

Man könnte meinen, der Labrador sei die „eierlegende Wollmilchsau“ – Immer freundlich, nie aggressiv, fröhlich und unkompliziert. Allerdings hat der Labrador einige Eigenschaften, die nicht zu jedem Menschen gut passen.

Hier sind drei Punkte, die du wissen solltest, bevor du dich für einen Labrador-Welpen entscheidest.

1.     Der Labrador ist manchmal „überfreundlich“ und schwer zu bremsen

Dass der Labbi alles und jeden liebt, ist für viele Menschen ein riesiger Pluspunkt. Wer selbst eher introvertiert ist und Hunde bevorzugt, die neutral bis ignorant an anderen Menschen und Hunden vorbeigehen, Besucher in Ruhe lassen und zurückhaltend agieren, für den ist ein Labrador vielleicht weniger gut geeignet.

2.     Der Labrador braucht im Jugendalter eine konsequente Erziehung

Wild, fröhlich, voll pubertärem Blödsinn im Kopf und dabei aber schon fast ausgewachsen und mit ordentlich Gewicht: Wer einen Labbi erzieht, sollte standfest sein und von Anfang an konsequent, aber freundlich Gehorsam und Leinenführigkeit einfordern. Hilfreich sind Humor, Geduld – und das Wegräumen von allem, was der Labbi fressen oder herumtragen würde, wenn man ihn lässt.

3.     Der Labrador braucht viel Auslauf und Beschäftigung

Die besonders ruhigen, fast schon phlegmatisch wirkenden Labradore, die man manchmal sieht, solltest du dir nicht als Vorbild nehmen. Der Labrador wurde für anspruchsvolle Aufgaben gezüchtet und verkümmert regelrecht, wenn er nicht gefördert und gefordert wird.

Der DRC sagt hierzu: „Trotzdem sollten Labradorbesitzer niemals vergessen, dass ihr Hund für ein aktives Leben voller Aufgaben gezüchtet worden ist.“ Ein Labbi-Besitzer, so der DRC, „… sollte seinem Hund wenigstens während des täglichen Spazierganges einige, möglichst wechselnde Apportieraufgaben stellen.“

Ist der Labrador ein Anfängerhund?

Wenn für dich die Punkte auf der untenstehenden Checkliste zutreffen, dann kann man zusammenfassen: Der Labrador ist ein perfekter Anfängerhund. Er verzeiht Fehler in der Erziehung, neigt nicht zu Aggressivität und ist ein Kumpel, Begleiter und gelassener Familienhund.

Selbst wenn Fremde ihn anfassen oder Kinder um ihn herum spielen muss man sich keine Sorgen machen, dass der Hund sich bedrängt fühlt oder schnappt. Hierbei sprechen wir immer von Labradoren, die schon als Welpe diese Situationen kennengelernt haben und gut sozialisiert und erzogen wurden. Mehr dazu auch in unserem Ratgeber über die Sozialisation und Erziehung beim Welpen.

Checkliste: Ist der Labrador Retriever der passende Hund für mich?

Wenn du die folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, passt der Labrador vermutlich sehr gut zu dir und zu deinem Leben.

  • Du möchtest einen aktiven, fröhlichen und freundlichen Hund.
  • Du scheust dich nicht vor weiten Spaziergängen bei jeder Witterung.
  • Du bist bereit und hast Lust dazu, deinem Hund mehr an Beschäftigung zu bieten, als reine Spaziergänge, z.B. Apportieren.
  • Du bist bereit, mit dem Labrador viel zu trainieren, falls er an der Leine zieht, Jagdtrieb hat oder gerne zu jedem anderen Hund möchte.
  • Dir ist bewusst, dass Labradore große Hunde sind, die im Welpen- und Jugendalter stürmisch und wild sein können.
  • Du magst Hunde, die eher extrovertiert sind und die man Menschen und anderen Hunden gegenüber eher bremsen als ihnen Mut machen muss.
  • Du hast dich mit der Gesundheit des Labradors beschäftigt und weißt, dass schnell wachsende, schwere Hunde gelenkschonend großgezogen werden sollen (Vorsicht bei zu viel Treppen!), und warum Fellfarben wie Silber kritisch betrachtet werden.
  • Du bist ein geduldiger Mensch, der seinen Hund motivierend, mit guter Laune und ohne Grobheit, aber auch sehr konsequent erzieht.
  • Für Eltern: Du bist bereit, für den Hund und die Kinder klare Regeln und Grenzen festzulegen, damit der Labrador sein Potenzial als gelassener, gutmütiger Familienhund voll ausschöpfen kann.
  • Du empfindest den Hund als echtes Familienmitglied.
Mit entsprechender Auslastung und Beschäftigung sind Labradore gelassen und ausgeglichen

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Quellen

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