Flexi Leine kaufen – auf diese Dinge sollten Hundehalter achten
Flexi Hundeleinen gibt es in zahlreichen Ausführungen im Handel zu kaufen. Dabei spielen nicht nur Größe und Lauflänge eine Rolle, sondern auch einige Sicherheitsmerkmale. Schließlich sollen Hund und Mensch gefahrlos zusammen unterwegs sein.
Wie funktioniert eine Flexi Leine?
Das Produkt besteht in erster Linie aus einem großen Plastikgriff. Der Hundehalter sollte die vier Finger seiner Hand bequem durch die Öffnung schieben können. Mit dem Daumen kann der Plastikgriff dann fest umschlossen werden.
Vorne am Griff schaut ein Karabinerhaken heraus. An diesem Haken wird der Hund am Halsband oder Geschirr befestigt. Wird an dem Haken gezogen, rollt sich die eigentliche Leine heraus.
Sobald der Zug auf der Leine aufhört, rollt sich die Leine wieder zurück in den Griff. Dieser Vorgang geschieht selbstständig und wird nicht vom Hundehalter ausgelöst. Die einzige Aufgabe des Hundehalters besteht darin, den Griff gut festzuhalten.
Fast jede Flexi Leine verfügt über eine sogenannte Stopp-Taste. Diese Taste kann mit dem Daumen bequem erreicht werden. Wird der Stopp betätigt, ist die Leine arretiert und der Hund kann sie nicht weiter ausrollen.
Die Idee hinter solch einer Rollleine ist ein kontrollierter und simulierter Freilauf des Hundes. Der Vierbeiner muss nicht stramm bei Fuß laufen, sondern kann sich im Radius von einigen Metern frei bewegen. Trotzdem hat der Hundehalter eine gewisse Kontrolle über sein Tier.
Vor allem Hunde, die ihre Geschäfte lieber hinter einem Busch tätigen, sind dankbar für diese Möglichkeit. Der Hundebesitzer muss nicht dauernd stehen bleiben, wenn der Rüde das Bein hebt oder die Hündin schnüffeln möchte. Er kann einfach weitergehen, während der Vierbeiner noch eine Runde schnuppert.
Welche Unterschiede gibt es bei den Flexi Leinen?
Vom Prinzip her arbeiten alle Flexi Hundeleinen gleich. Der Hund wird am Ende der Leine befestigt und kann sich durch Ziehen eigenständig bewegen. Der Hundehalter muss den Plastikgriff in der Hand tragen.
- Flexi Leinen mit Seil: Die ausziehbare Leine besteht in diesem Fall aus einem Seil. Durch die dünne und runde Machart, kann sie sich sehr leicht aus- und auch wieder einrollen. Der Hund muss keinen großen Zug ausüben, um sich frei zu bewegen. Solche Seil-Leinen sind eher für kleine Hunde gedacht. Allerdings sorgen solche Seile oft für Verletzungen. Viele Hundehalter haben schmerzhafte Erfahrungen gemacht, weil sie mit der freien Hand in das Seil gegriffen haben. Das sind häufig Reflexhandlungen, weil der Hund plötzlich auf einen Außenreiz zu gesprungen ist. Die Folge sind böse Verbrennungen an der Hand. Außerdem ist das dünne Seil für beispielsweise Fahrradfahrer in der Dämmerung schlecht zu sehen.
- Flexi Leinen mit Gurt: Um die Nachteile einer Seil-Rollleine auszugleichen, wurden stabile Gurte als ausziehbare Leine verwendet. Meistens sind sie auch noch gummiert, sodass der Hundehalter bei Bedarf auch in die Leine greifen kann. Allerdings sind sie etwas schwerer auszuziehen, sodass sie eher für größere Hunde infrage kommen.
- Flexi Leinen mit Seil und Gurt: Bei dieser Art besteht ein Stück Leine über dem Karabinerhaken aus Gurtband. Manchmal sind dort auch noch Schlaufen befestigt, sodass der Hundehalter seinen Hund für eine kurze Zeit bequem kurz führen kann. Der Rest der Leine besteht aus dem dünnen Seil. Allerdings kann sich nur das Seil im Griff aufrollen, der Teil mit dem Gurtband bleibt immer außerhalb des Griffs.
- Lauflänge der Rollleinen: Die Länge der Leinen sind auf die jeweiligen Bedürfnisse der Hundehalter abgestimmt. Liegt die Lauflänge lediglich zwischen drei und fünf Metern, ist das Produkt insgesamt vom Gewicht her leichter. Auch der Plastikgriff ist dadurch einfacher zu händeln. Bei einer höheren Lauflänge (bis zu 10 Metern) ist der Griff dementsprechend kompakter und schwerer. Der Hundehalter sollte nicht vergessen, dass sich der Hund bei einer mittleren Lauflänge von 8 Metern 16 Meter frei in der Diagonale bewegen kann. Das bedeutet schon eine ordentliche Freiheit für den Vierbeiner.
- Flexi Leinen mit Reflektoren: Bei diesen Modellen sind sowohl der Griff als auch der Gurt mit einem reflektierenden Material ausgestattet. Bei schlechten Sichtverhältnissen wie Regen oder in der Dunkelheit sorgen sie dafür, dass das Mensch-Hund-Team gesichtet wird. Das klappt aber nur, wenn sie angeleuchtet werden. Daher ist es immer ratsam, dass der Hundehalter zusätzlich mit einer Taschenlampe ausgerüstet ist.
- Flexileine mit Licht: Manche Produkte haben im Griff eine Leuchtfunktion eingebaut. Der Hundehalter spart beim Spaziergang die Mitnahme einer Taschenlampe. Andernfalls hätte er keine Hand mehr frei, da es unmöglich ist, Taschenlampe und Griff in eine Hand zu halten. Ist die Flexileine nicht mit einem zusätzlichen Licht ausgestattet, empfiehlt sich daher die Benutzung einer Stirnlampe.
- Flexi Leine mit Rückdämpfergurt: Bei den meisten Produkten ist ein Rückdämpfergurt nicht enthalten und muss als Zubehörteil erworben werden. Bei dem Rückdämpfer handelt es sich um eine sehr dehnbare kurze Leine, die einen abrupten Leinenruck abfedern soll. Rennt ein Hund mit Anlauf in das Ende der Leine, ist es für die Schulter des Halters und/oder den Hals des Hundes schmerzhaft. Der Rückdämpfergurt wird zwischen Hund und Ende der Flexi Leine mit Karabinerhaken angebracht.
- Flexi Leine mit Sicherheitsschlaufe: Solch eine Sicherheitsschlaufe wird wie ein zweites Halsband locker um den Hals des Hundes gelegt. Der Karabinerhaken der Flexi Leine wird dann durch beide Halsbänder ein gehakt. Sollte dann das Hundehalsband reißen, ist der Hund immer noch durch die Sicherheitsschlaufe gesichert. Aber auch für den Hundehalter ist es eine Sicherheit. Die Flexi Leine kann beim Reißen des Halsbandes nicht zum Besitzer zurückschnellen und ihn verletzen.
- Flexi Leine für zwei Hunde: Einige Hersteller bieten auch Rollleinen für zwei Hunde an. Der Griff ist dementsprechend größer und anstelle einer Leine, rollen sich zwei Leinen parallel aus. Am Griff existieren dann auch zwei einzelne Stopp-Tasten. Diese Variante empfiehlt sich aber nur für Hunde, die über einen guten Grundgehorsam verfügen. Außerdem sollte der Hundebesitzer den Umgang mit solch einer Leine vorab üben, um Unfälle oder Verwicklungen zwischen den Hunden zu vermeiden.
Wann ist der Einsatz einer Flexi Leine sinnvoll?
Eine Flexi Hundeleine kann sowohl für den Hundehalter als auch für das Tier als Komfort angesehen werden. Dafür müssen beide aber gewisse Voraussetzungen mitbringen. In folgenden Situationen kann der Einsatz einer Flexileine durchaus sinnvoll sein:
- Bei leinenführigen Hunden: In vielen Gebieten herrscht Leinenzwang. Hunde, die immer aufmerksam neben ihrem Besitzer laufen, können mit einer Flexi Leine mehr Freiraum genießen. Das setzt voraus, dass die Hunde grundsätzlich gut an der Leine gehen können.
- Bei alten Hunden: Senior-Hunde sind oftmals gemütlicher unterwegs. Sie interessieren sich eher für Schnüffel-Flecke oder gut riechende Grashalme. Auch hier kann eine Flexi Leine dazu beigetragen, dass Hund und Besitzer gemütlich daher schlendern können.
- Bei Hunden mit Handikap: Taube oder blinde Hunde können auch gut durch eine Rollleine abgesichert werden. Für den Freilauf ohne Leine sind sie häufig nicht geeignet, da sie in bestimmten Situationen orientierungslos sein können. Mit einer Flexi Leine sind sie immer unter der Kontrolle des Besitzers.
- Kleiner Gassigang: Wer nur kurz seine Hunde sein Geschäft verrichten lassen möchte, kann ebenfalls gut eine Flexi Leine benutzen. Die meisten Hunde müssen an bestimmten Stellen etwas schnuppern, damit sie Urin oder Kot absetzen können. Mit solch einer flexiblen Leine können sie sich auch etwas vom Besitzer entfernen. Für einige Hunde ist das sehr wichtig. Ebenso können kleine Gassigänge auch mit Welpen auf diese Art getätigt werden.
Die Gefahren beim Einsatz einer Flexi Leine
Grundsätzlich ist die Flexi Leine kein Hilfsmittel, um Hunde zu erziehen! Sie hat lediglich die Aufgabe, den Hund in seinem Bewegungsradius zu begrenzen. Der Besitzer wiegt sich in einer Art von Sicherheit, die im Ernstfall aber nicht vorhanden ist.
- Jagdtriebige große Hunde: Das Seil oder das Gurtband ist normalerweise für hohe Zugkräfte ausgerichtet und garantieren vom Hersteller eine hohe Haltbarkeit. Das Problem ist eher der Plastikgriff, den der Halter halten muss. Wenn ein großer Hund bei Wildsichtung zum Spurt ansetzt, hat der Besitzer kaum eine Chance zum Halten. Das trifft besonders zu, wenn der Vierbeiner noch acht Meter Anlauf benutzt. Viele Hundebesitzer greifen dann instinktiv mit der freien Hand in das Seil oder den Gurt, um das Schlimmste zu verhindern. Die Folge sind schwere Verbrennungen an der Hand. Läuft der Hund dann mit der Flexi Leine im Schlepptau durch den Wald, kann er sich sehr schnell festsetzen.
- Sehr ängstliche Hunde: Besonders Hunde aus dem (ausländischen) Tierschutz sind am Anfang sehr ängstlich, weil sie keine typischen Alltagsgeräusche kennen. Solche Hunde haben plötzlich Ängste, die der Hundehalter manchmal nicht vorhersehen kann. Eine neue Mülltonne an der Straße oder ein fahrender Trecker können der Grund dafür sein, dass solche Hunde aus dem Stand flüchten wollen. Sollte dem Besitzer dann der Plastikgriff aus der Hand fallen, bedeutet das für den Hund eine Katastrophe. Er läuft in Panik davon und zieht einen lauten scheppernden Plastikgriff hinter sich her. Die Folge ist, dass der Hund immer panischer wird. Sobald er stehen bleibt, rollt sich die Leine auf und kommt wieder auf ihn zu. Solch ein Hund läuft dann um sein Leben und kann nur mit ganz viel Glück wieder eingefangen werden.
- Im Straßenverkehr: Gehen Hund und Besitzer an einer viel befahrenen Straße spazieren, kann der Hund schnell einmal aufspringen und vor ein Auto laufen. Als ganz banaler Grund könnte beispielsweise eine Katze auf der anderen Straßenseite sein oder ein Vogel. Der Hundebesitzer sollte daher trotz Flexi Leine seinen Hund immer beobachten und lesen können.
- Fremde Artgenossen: Der Hundebesitzer sollte seinen Hund nicht an der Flexi Leine zu anderen Hunden hinlaufen lassen. Hunde, die sich erst einmal abchecken, drehen sich dabei häufig um sich selbst. Vor allem bei Seil-Rollleinen ist die Gefahr sehr groß, dass sich beide Hunde regelrecht darin einwickeln. Dadurch sind sie eingeengt in ihrer Kommunikation und eine Rauferei könnte entstehen. Solche Situationen können sehr schnell eskalieren und der Hundebesitzer kann nicht eingreifen.
Alternativprodukte
Wer nun der Meinung ist, dass eine Flexi Leine nichts für ihn ist, sollte eine Leine mit fester Länge benutzen. Um dem Hund Auslauf zu ermöglichen, gibt es sogenannte Schleppleinen im Handel zu kaufen. Dabei handelt es sich um normale Leinen mit unbegrenzten Längen.
Die meisten Schleppleinen beginnen bei 3 Metern Länge. Viele Hersteller bieten aber auch Längen bis zu 30 Metern Länge an. Der Kunde kann über die Leinenlänge oft selbst entscheiden.
Anders als bei der Flexi Leine liegt der Großteil der Schleppleine permanent auf dem Boden. Die Leine ist dadurch immer dem Schmutz und der Feuchtigkeit ausgesetzt. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten im Angebot:
- Schleppleine mit Handschlaufe: Bei diesem Modell hält der Hundehalter das Ende der Leine permanent in der Hand. Er hat damit die größte Kontrolle über seinen Hund. Allerdings darf die Kraft nicht unterschätzt werden, wenn ein Hund aus 10 Meter Entfernung in die Schleppleine reinprescht. Bei großen und schweren Hunden ist so mancher Hundehalter nicht in der Lage, die Leine zu halten. Läuft der Hund anschließend mit einer Handschlaufen-Schleppleine durch den Wald, kann er sich festsetzen.
- Schleppleine ohne Handschlaufe: Das Ende einer solchen Leine besteht aus einem abgeschnittenen Gurtband. In den meisten Fällen lassen Hundehalter die Schleppleine hinter dem Hund herschleppen. Bei Gefahr nehmen sie sie schnell auf oder stellen sich drauf. Der Vorteil liegt darin, dass sich ein Hund im Gebüsch nicht so leicht festsetzen kann.